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87.5% Bewertung
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    Erstaunliche Gnade

    Wenn der Altmeister Michael Apted (Regie) und das Regietalent Terrence Malick (Produzent) einen Film über die Abschaffung der Sklaverei im England machen, wird das ganz großes, anspruchsvolles Kino. Geschickt stellen sie einen Evergreen als Titel in den Mittelpunkt. Und der wird auch noch von der Hauptfigur Wilberforce (Ioan Gruffudd) eingangs gesungen. Einer der wenigen Waliser, die es in Hollywood geschafft haben. Und bekanntlich haben ja alle Waliser eine naturgegebene wunderbare Stimme. Hier liefert er eine eindrucksvolle Charakterrolle eines Abolitionisten ab. An seiner Seite der Verfasser des Liedes John Newton (großartig Albert Finney) sowie seine Frau Barbara (Romola Garai). Es tut der Handlung gut, dass sie nicht die damals übliche Frauenrolle im Sinne von ‘Heiß-auf-Heirat ‘ übernimmt, sondern eher Gesprächspartner ihres Mannes ist. Es werden die geographischen Gedankengänge der Freiheit richtig nachvollzogen: Boston, Paris, London. Fehlt nur noch das magische Handelsdreieck: Afrika, USA, Europa, auf dem Sklaven, Baumwolle und Webwaren transportiert wurden. Selbst der ureigenste englische Aspekt beim Sklavenhandel wird erwähnt: Royalist oder Revolutionär. Kann man für den König sein und gleichzeitig für die Menschenrechte eintreten? Wie es ausging, weiß man ja, wie es dazu kam wird anschaulich geschildert.
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    03.12.2013
    19:34 Uhr