Die angekündigte Spannung hält sich in Grenzen und das liegt nicht an den Schauspielern. Auch der Hinweis auf eine wahre Begebenheit macht noch lange keinen tollen Film, im Gegenteil. Allein der junge Eric O’Neill (Ryan Philippe) überzeugt, weil er den inneren Zwiespalt, in dem er im Hinblick auf seinen Chefs steckt, überwinden muss. Der, Robert Hanssen (Chris Cooper) versucht sein Bestes, um auffallend mürrisch zu sein und wo es geht anzuecken. Etwas, das er sich als Doppelagent eigentlich kaum leisten kann. Darüber hinaus wäre es ganz hilfreich gewesen, wenn man etwas mehr darüber erfahren hätte, wie Hanssen seine Kollegen verraten hat. Soll heißen: etwas Butter bei die Fische. So bleiben wir auf der Diskussionsebene stehen. Da erfährt man ja bei James Bond mehr über den KGB als hier. Das mächtige FBI wird hier nur symbolisch vertreten durch Agentin Burroughs (Laura Linney). Die spielt ihren Part ohne großes Engagement professionell runter. Und auch Hanssens Verhaftung läuft so problemlos, dass das FBI ihn auch ohne O’Neills Hilfe gefasst hätte. Ein Thriller ohne Action und ohne Thrill. K.V.