Der Titel ist wohl eher mit einem Augenzwinkern zu verstehen, der Inhalt weniger. Wer der letzte König von Schottland war, darüber streiten sich die Gelehrten. Je nach theoretischem Ansatz: Realunion oder Personalunion. Sagen wir frühes 18. Jahrhundert. Vielleicht war es sogar eine Frau.
Hier geht es aber um Idi Amin, den Diktator von Uganda, der in diesem Staat in den 70er Jahren sein Unwesen getrieben hat. Kevin Macdonald hat keine Doku gemacht, nur eine an Tatsachen orientierte Handlung geschildert. Am Ende sehen wir ein Bild vom echten Idi Amin. Forest Whitaker in der Titelrolle, nach Ghost Dog sein bester Film, gelingt der Spagat zwischen Freundlichkeit und Drohung, Ein Machtmensch, der sogar einen gewissen Charme ausstrahlt, aber gleichzeitig immer unberechenbar bleibt und latent gefährlich. Man kann den Cäsarenwahn erahnen.
Sein Gegenspieler, der schottische Arzt Dr. Garrigan (James McAvoy), ist zunächst von ihm angetan. Erst nach und nach erkennt er, wie gefährlich dieser Massenmörder ist. Er ist ein autoritärer Chaot, sprunghaft und dabei etwas kindisch. So menschlich großartig der Doc auch ist, sein Gehirn ist an seinen Hoden angewachsen. Er schwängert Idis Frau Kay (Kerry Washington). Dafür muss er schmerzlich bezahlen. Die gelungene Parallelität von Ereignissen wie Pressekonferenz und Folterszenen macht den Film sogar spannend und erschreckend zugleich. Idi Amin war nicht der letzte König von Schottland, sondern der letzte Metzger von Uganda.