Forum zu Buffalo '66

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    Ein Wunder

    Vincent Gallo hat nicht nur das Drehbuch und die Musik geschrieben, Regie geführt und auch noch die Hauptrolle als Billy Brown übernommen. Er hat sich mit seinem Projekt auch zweifellos verhoben. Dabei hat er sich prominente Unterstützer geholt. Ben Gazzara und Anjelika Huston als seine durchgeknallten, herzlosen Eltern (wegen der schweren Kindheit), Mickey Rourke als windiger Buchmacher und Rosanna Arquette als ehemalige Schulfreundin. Aber schauspielerisch dominant an seiner Seite Layla (Christina Ricci). Sie folgt Billy hündisch fügsam und erträgt alle Brüskierungen und Zurückweisungen. Vor seinen Eltern mimt die Gekidnappte sogar seine Ehefrau (die auch noch schwanger sein soll), während der Antiheld immer unsympathischer und verklemmter daherkommt. Auf allen Menschen in seiner Umgebung trampelt er herum. Mord und Selbstmord führt er nur in Gedanken aus und dann ist er plötzlich wieder lieb und alles wird gut. Das kann man sich alles mehr oder weniger teilnahmslos anschauen, nachvollziehen kann man diesen Fatima-Effekt nicht. Nur weil Layla am Ende zu ihm gesagt hatte ‘Du bist der allerhübscheste und süßeste Typ auf der Welt. Ich liebe dich!‘, ist er wie umgekrempelt. Ein freundlicher, junger Mann wie befreit und gelöst. Ein Wunder!? Heh, wie das denn?
    Ein paar interessante Einstellungen gibt es neben dem Split Screen wie z.B. die Dreierkonstellation am Tisch im Elternhaus. Da nimmt die Kamera die Position des Vierten ein. Aber sonst? Dazu fällt mir nur der alte Sponti Spruch ein ‘Die Geduld der Frauen ist die Macht der Männer‘. K.V.
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    21.10.2015
    16:56 Uhr