1968 war ein Jahr, in dem es im eigenen Land genug Probleme zu lösen gab und sich Präsident Nixon anscheinend nur um die Außenpolitik kümmerte. Emilio Estevez hat in seinem Film über das tragische Attentat auf Senator Robert F. Kennedy die Hoffnung der Menschen zur damaligen Zeit im Blick. Er zeigt die Schicksale mehrerer Menschen, die alle irgendwie mit dem Hotel Ambassador in Los Angeles zu tun haben, in dem das Attentat vor laufenden Kameras verübt wurde. Jeder dieser Menschen steht mit seinem oder ihrem Schicksal stellvertretend für eine Bevölkerungsgruppe, die in dem jüngeren Bruder des berühmten Präsidenten John F. Kennedy die Chance IHRER Generation, ihrer Hautfarbe, ihrer Generation erkannten. Quer durch den Film geben sich die Stars die Klinken der Hoteltüren in die Hand, manche in größeren, viele aber auch in kleineren Rollen. Filmisch hat “Bobby” von Anfang an den großen Nachteil, dass bereits fest steht, wie der Film ausgehen wird. Somit hat er nicht die Aufgabe, einen Spannungsbogen aufzubauen, der sich am Höhepunkt der Geschichte nach einem oder zwei Wendepunkten entlädt. Einer solchen Situation entzieht man sich als Filmemacher entweder dadurch, dass man eine Theorie der Ereignisse in Form einer Rückblende aufrollt, die am Ende des Films zu ihrem Ausgangspunkt zurück kehr und die Zuschauer eine Filmlänge lang hinter die Kulissen der Machenschaften blicken lässt. (ich sage nur: Oliver Stone)...