Forum zu Goldrausch

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4 Bewertungen
92.5% Bewertung
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    Meister der Komik

    Goldrausch vereint die zwei typischen Elemente von Charlie Chaplin, die tollpatschige Komik des Tramps, der es diesmal im Berg und bei Schnee noch schwieriger hat, sein Gleichgewicht zu halten und die Melancholie, die seine Komik stets begleitet. Chaplin bringt einen zum weinen vor lauter lachen und lässt uns auf halben Wege realisieren, dass die Tränen auch von dem Herzschmerz resultieren, den Chaplins Einsamkeit im Zuschauer verursacht. Charlie Chaplins Genie reicht eben weit über bloße Komik hinaus.
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    06.06.2015
    18:59 Uhr
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    Charlie forever

    Obwohl sich inhaltlich Chaplins Filme sehr ähnlich sind, kann man sich doch immer wieder an den Gags erfreuen. Ein Ausnahme sind seine echten Themenfilme wie ‘Moderne Zeiten‘ oder der ‘Diktator‘ (Adolf H.), die in einer anderen Liga spielen. Ansonsten prügelt sich der Tramp, immer gleich gestylt, mit einem doppelt so großen Bösewicht herum, den er natürlich besiegt, weil er schneller und schlauer ist. Er fällt hin, wird verfolgt und abgewatscht. Und am Ende bekommt er immer das wunderschöne Mädchen (hier ist es das Varieté Girl Georgia Hale). Um das zu erreichen, kann Charlie unheimlich charmant sein: die personifizierte Liebenswürdigkeit in Lumpen. Er tut immer genau das, was die Mädels mögen. Dabei wird auch schon mal kräftig auf die Tränendrüse gedrückt wie in ‘Limelight‘ mit Claire Bloom oder ‘City Lights‘ mit dem blinden Blumenmädchen Virginia Cherrill). Vergessen wir nicht, dass Chaplin nicht nur im Film ein echter Womanizer war.
    1925 ist die Zeit des Übergangs vom Stummfilm zum Tonfilm. Chaplin findet hier eine Zwischenlösung: der Off Kommentar fast in Dialogformat. Daneben sind noch zwei Dinge in Bezug auf Goldrausch bemerkenswert: der Brötchentanz und die genial extrem schwankende Holzhütte. Der Rest ist das übliche Chaplin-Menu und das ist zeitlos genial.
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    21.04.2014
    14:12 Uhr
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    Goldrausch (Blu-Ray)

    Es gibt wenige Regisseure, bei denen man so viele Klassiker in ihrer Filmograohie findet wie bei Charles „Charlie“ Chaplin. „The Gold Rush“ aus 1925 verdient zu Recht dieses Etikett.

    Der namenlose Goldsucher (Chaplin himself, natürlich in der gewohnten Tramp-Figur) kommt wie tausende andere nach Alaska um nach Gold zu suchen. Grenzenlos tollpatschig, doch unendlich liebevoll und unschuldig, stolpert er von einem Fettnäpfchen ins nächste. Er kriegt es dabei mit gesuchten Schwerverbrechern, der Polizei, aber auch Hunden und Bären zu tun. Irgendwann wird die Suche nach Gold unwichtig, den dann lernt er die bezaubernde Georgia (Georgia Hale) kennen und buhlt um ihre Liebe.

    Der Zuschauer wird von dieser simplen, jedoch perfekt erzählten Geschichte unverzüglich gefesselt. Die einzigen Gedanken, die dabei vom Film abschweifen sind Fragen danach, warum es solche Unterhaltung im heutigen Hollywoodkino nicht mehr gibt. Chaplin nutzt die Thematik der Suche nach Ruhm und Macht um eine große Liebesgeschichte zu erzählen. Seine Inszenierung ist exzellent und man fragt sich, wie er es schaffte zugleich vor der Kamera zu stehen.

    Leichte Storyschwächen (manchmal wirken die einzelne Situationen, in die der Protagonist gerät zu unzusammenhängend und beliebig) fallen nur dem übersensiblen Filmkonsumenten auf und tun dabei nichts zur Sache, dass es sich hierbei um eine der größten und besten Komödien überhaupt handelt.

    Zurecht ist „The Gold Rush“ die finanziell erfolgreichste Stummfilmkomödie aller Zeiten. Chaplin sagte im Zuge des Re-Releases 1942: „This is the film I most want to be remembered for“. Das hat er wohl geschafft.
    Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen
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    01.06.2010
    11:03 Uhr
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    Mit diesem Film wollte er in Erinnerung bleiben

    und er ist auch bis heute in Erinnerung geblieben. Mit Goldrausch setzte Charlie Chaplin einen Markstein der Filmgeschichte. Er schaffte es ernste Themen wie Hungersnot, die zu Wahnvorstellungen führt, zu einem der größten Witze der Filmgeschichte zu machen. Außerdem war auch die Idee mit der Erzählstimme perfekt: Er konnte einfach den Stummfilm aus dem Jahr 1925 in den 40er Jahren wieder in die Kinos bringen, ohne das der Film in irgendeinerweise "alt" wirkte. Dieses Multitalent, das Musik und Drehbuch selber schrieb, als Regisseur und Produzent wirkte, und schliesslich auch noch die hauptrolle übernahm, hat wahrhaftig 100 Punkte verdient!
    20.05.2007
    19:45 Uhr