"Switch Vibrations - Der Mann, denn die Frauen liebten". Schon Christina Aguilera sang uns vor "what a girl wants and what a girl needs". Aus dem Musikhit schrieb Nancy Meyers (geschiedene Frau von Charles Shyer, "Vater der Braut") gleich ein Drehbuch, verpflichtete einen Superstar, Mel Gibson, und drehte "was Frauen wollen". Mel Gibson wurde die Rolle des Supermacho auf den Leib geschrieben, der anfangs nur auf das aus ist, was Männer wirklich begehren - der Eroberung der Frauen als Trophäensammlung, quasi ein Spacecop auf Alienjagd. Der Film erfüllt in erster Linie die Vorstellungen aller Frauen in jedem Alter (der Seniorenclub hat Sendepause), weil er sie dort anspricht, wo Männer nicht verstehen können (und wollen) - oder hat schon jemals eine Frau den tieferen Sinn des Bierholens beim Fußballspiel realisiert?
Der Preis der Schönheit einer Frau ist teuer, im wahrsten Sinne des Wortes, denn abgesehen davon, dass die lebensnotwendige Kosmetika und zur kurzfristigen Befriedigung der Gedankenswelt der Kauf von unnötigen Kleidungsstücken, die sie manchmal sogar nie anziehen (Bestätigung erhielt ich von einer Frau), in den höheren Preisklassen zu finden sind (komm mit zum d[h]m), ist auch die Anwendung oft eine Qual. Figurbetonte und dadurch zu enge Kleidung, das Verschmieren des Lipenstiftes nach oftmaligen Auftragen, der BH, der die Wunschgrüße unterstützen soll - Steve Martin war in "L.A.Story" froh keine Frau zu sein, denn sonst hätte er den ganzen Tag mit den Brüsten spielen müssen - passt in den seltensten Fällen und besonders lustig soll die schmerzliche Enthaarung mittels heißem Wachs sein.
"Oma bitte kommen - In diesem Fall" benötigt die Werbefirma eine Kreativspezialistin in der Person von Helen Hunt, die diese Probleme verstehen und Lösungen anbieten kann. Der Macho fühlt sich in seiner Ehre und Intelligenz gekränkt. Das Schicksal meint es gut mit ihm, nach einem Unfall kann er hören, was Frauen denken und fühlen. Diese Gabe nützt er aus, doch entwickeln sich überraschenderweise Gefühle für seine Konkurrentin. Der Mann ist verwirrt ...
Was der Zuschauer sehen möchte, bekommt er (und vor allem sie) auch, einen netten, amüsanten, romantischen und kitschigen Film - nicht mehr. Fortsetzung garantiert: Wie wäre es mit "Was Männer wollen", nicht unbedingt originell, aber fair.