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    Cookies Vermögen

    Der deutsche Titel geht inhaltlich voll daneben, denn in Holly Springs gibt es alles nur keinen Aufruhr. Ein Selbstmord soll vertuscht werden, weil so etwas eine Schande wäre. Robert Altmann hat die zwei Worte ’fortune cookies’ also Glückskekse einfach umgedreht, was dann soviel bedeutet wie ’Cookies Vermögen’ und um das geht es schon eher nach ihrem Ableben. Es ist ein Anti-Action Film, obwohl eigentlich ganz schön viel los ist. Aber keineswegs im Sinne von sensationsträchtiger Handlungsfülle. Dafür sehen wir echte Typen, liebevoll und detailgenau ins Bild gesetzt Von den vielen Prominenten ragen besonders Glen Close als geldgierige Zicke und Julianne Moore als einfältige Landpomeranze heraus. Und natürlich überstrahlt Liv Tyler alle mit ihrem selbstsicheren jugendlichen Elan. So werden die Ermittlungen der Polizei zur Nebensache. (Sie sind ohnehin völlig Banane!) and eine Aufführung einer Laienspielgruppe sorgt zusätzlich für ein gerüttelt Maß an Heiterkeit. Wobei es humorvolle Parallelen zwischen dem Theaterstück und dem wirklichen Leben gibt. Es ist wohl Robert Altmanns nettester Film, voller sympathischer Figuren, die ihre Schwächen und Stärken haben. Und es gelingt ihm das Ganze nicht zum Klamauk verkommen zu lassen, obwohl Ostern buchstäbliche ins Wasser fällt und die Tür zum Waffenschrank immer wieder aufgeht.
    Eine kleine Perle mit Musik aus dem Süden stimmungsvoll untermalt.
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    10.11.2011
    17:34 Uhr
  • Bewertung

    Einer der besten Altman Filme

    Eine kleine, feine Charakter- und Milieustudie über ein amerikanisches Kaff, in dem jeder alles und jeden zu kennen scheint – dass dem natürlich nicht so ist, gelingt vor allem dank einer genial verrückten Glenn Close und einer beeindruckenden Juliane Moore in der herausfordernsten Rolle ihrer bisherigen Karriere. Liv Tyler und Chris O’Donnel hingegen durften zeigen, dass man auch als Jungstar in einem niveauvollen Anti-Blockbuster-Film sein Bestes geben kann. „Cookie's Fortune“ wäre kein Robert Altman Film ohne die vielen liebevollen Details, die Lebensansichten der Einzelnen (sei es nun aus religiösen oder anderen Motiven), das kleine Glück, das unsichtbare Leid und die Komik, die an und für sich durch Bösartigkeit zustande kommt. Mit Sicherheit kein großer und lauter Film, doch dafür umso realer und sympathischer.
    30.09.2006
    15:12 Uhr