Eine kleine, feine Charakter- und Milieustudie über ein amerikanisches Kaff, in dem jeder alles und jeden zu kennen scheint – dass dem natürlich nicht so ist, gelingt vor allem dank einer genial verrückten Glenn Close und einer beeindruckenden Juliane Moore in der herausfordernsten Rolle ihrer bisherigen Karriere. Liv Tyler und Chris O’Donnel hingegen durften zeigen, dass man auch als Jungstar in einem niveauvollen Anti-Blockbuster-Film sein Bestes geben kann. „Cookie's Fortune“ wäre kein Robert Altman Film ohne die vielen liebevollen Details, die Lebensansichten der Einzelnen (sei es nun aus religiösen oder anderen Motiven), das kleine Glück, das unsichtbare Leid und die Komik, die an und für sich durch Bösartigkeit zustande kommt. Mit Sicherheit kein großer und lauter Film, doch dafür umso realer und sympathischer.