Forum zu Das Piano

2 Einträge
7 Bewertungen
90% Bewertung
  • Bewertung

    Die stumme Pianistin

    Der Film ist wie eine rote Rose. Die Farbe steht für die Liebesgeschichte, die mit äußerster Sensibilität, aber nie sentimental geschildert wird. Und die Liebenden Ada und Baines (Holly Hunter und Harvey Keitel) müssen durch Leid und Schmerz – dafür stehen die Dornen der Blume. Da ist grausame Dramatik im Spiel. Außerdem tut die lokale Geschlossenheit ein Übriges, um Atmosphäre zu schaffen. Es gibt praktisch nur Strand und Meer und einen zugewachsenen Dschungel, der keinen Ausblick gestattet. Das feuchte Klima, das die Erde in einem schlammigen Morast verwandelt beeindruckt fast unbemerkt. Hier spielt sich ein menschliches Drama ab: im Matsch! Nicht zu vergessen sind die beeindruckenden Bilder, die sich schier unauslöschlich in die Erinnerung einbrennen: z.B. zwei Figuren mit Klavier an einem leeren Strand, in strenger s/w Kleidung; das zärtliche Liebesspiel, (diese sowohl menschliche wie auch musikalische Annäherung der beiden ist einzigartig), (nennen wir es ‘Strippiano‘) und Adas dramatische Abreise. Und es gibt sogar noch Raum für komische Szenen. Man kann von dem Film nur in Superlativen reden, weil er in mehreren Kategorien überzeugt, nicht nur in den Oscar prämierten.
    Und die minimalistische Klaviermusik von Michael Nyman, besonders wenn sie die stumme Ada am Ende mit der Fingerprothese spielt, ist wie wenn man die Rose, die jetzt in einer Vase steht, bewundert.
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    28.05.2012
    11:20 Uhr
  • Bewertung

    Ich hatte...

    ...im Vorfeld viel Gutes über den Film gehört, als ich ihn dann jedoch sah, war ich fast etwas enttäuscht. Das Schema, nach dem die Hauptfigur Ada handelt ist zwar zum Teil verständlich (sie will um jeden Preis bei ihrem geliebten Piano bleiben), aber hin und wieder lückenhaft. Das Keitel sich auf so eine schäbige Art ihre Liebe "erzwingt" hat mich tief in meinen Vorstellungen an diesen Film erschüttert. Zudem betrüben die non-stop grau-blau-dunkel gehaltenen Bilder von Zeit zu Zeit. Was auf jeden Fall aber auffällt ist die Wahnsinnsleistung der damals 10 oder 11-jährigen Anna Paquin. Das sie den Oscar bekommen hat kann ich jetzt verstehen.
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    28.09.2006
    11:00 Uhr