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    True Annoyance

    Was mich an „True Crime“ so überrascht hat war, dass der Film ewig lange nicht in Fahrt kommt. Man sieht Clint Eastwoods verkorkstes Darstellerleben und die damit verbundenen, zahlreichen Probleme rund um Arbeit, Freizeit und Familie, aber in dem Moment, als die tatsächliche Handlung einsetzt, hat man eigentlich das Gefühl, der Film wäre bereits zu Ende und man wäre Zeuge einer mehr oder weniger mittelmäßigen Charakterstudie geworden. Noch immer besser als das, was ab diesem Zeitpunkt wirklich folgt: Ein verbrauchter Eastwood, der mit peinlicher Verkrampftheit versucht, den Anti-Helden zu spielen, indem er den Helden gibt, der absolut unrealistisch, dennoch furchtbar gelangweilt in buchstäblich letzter Sekunde zur Rettung heraneilt. Keine Charaktere ist ordentlich oder gar logisch durchdacht, kaum eine Darstellung wirkt überzeugend. Die Handlung schwankt wie ihre Protagonisten stets nervös zwischen Pro und Contra der Todesstrafe umher, ohne sich je für eine Position zu entscheiden, was den Zuseher umso mehr verärgert, da die Thematik offensichtlich vollkommen verfehlt wurde. Daher ist „True Crime“ auch der unnötigste Film zu diesem Problemthema, der je das Licht der Welt erblicken musste.
    12.08.2006
    17:19 Uhr