Ist der gute alte Cop-Film am Ende? Das Rezept „Guter Cop – Böser Cop" ist zigfach gekocht worden. Selten hat es gut geschmeckt, viel öfter war das Essen weit unter dem Durchschnitt und man suchte neue Variationen. Der nächste Schritt brachte etwas Farbe ins Spiel, das Rezept lautete „Good white Cop - Bad black Cop" – und in dieser Suppe finden wir „Training Day".
Ethan Hawke – bekannt geworden als Mitglied des Clubs der toten Dichter – hält es nicht mehr aus, denn sein erster Tag im Polizeieinsatz steht bevor. Als altgedienter Vertreter des Gesetzes ist Denzel Washington für den Beginn des frischgebackenen Absolventen der Police Academy verantwortlich und zeigt ihm die gleich die Gesetze der Strasse. Und was würde man raten, was nun passiert? Richtig, Life in the Streets ist kein Honiglecken und die Guten sind eigentlich gar nicht so gut ...
Antoine Fuqua, der mit „Replacement Killers" sein Debüt auf die Kinowelt losließ, hat erneut versagt, denn gut gefilmte Bilder in Cinemascope, gute Schauspieler wie Scott Glenn und Tom Berenger, sowie einige Gastauftritte von Snoppy Dog Dog, Dr. Dre und Marcy Grey in Nebenrollen und ein toller Soundtrack können den halbwegs intelligenten Kinobesucher nicht zufrieden stellen. Vor allem nicht dann, wenn man den Anspruch auf Realität erhebt und diesen nie und niemals erfüllen kann. Mit den Hauptdarstellern wäre viel mehr möglich gewesen, so ist es für Denzel Washington ein noch tieferer Sturz als in „Ricochet" und Ethan Hawke ist so um Authentizität bemüht, dass die Rolle des Charlie Sheen in „The Rookie" glatt als Gandhi durchgehen könnte ...
Die Lächerlichkeit erreicht mit dem Ende ihren Höhepunkt – nachdem man belehrt wird, wie lange ein Tag sein kann, wie oft man eine Sonne zeigen kann und wie viel man als Cop an der Front erlebt – wo sich die Partner als Todfeinde gegenüberstehen. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt. Wer wird überleben? Es kann nur einen geben!