Das tragische Liebesdrama zwischen der Hure Sera (Elisabeth Shue) und Ben einem suizidalen Alkoholiker ist erschreckend realistisch und emotional beeindruckend. Das waren noch Zeiten, als Nicolas Cage mit seinem schauspielerischen Talent punkten konnte. Und das hier ist seine beste Rolle. Elisabeth Shue ist aber ebenso großartig.
Mike Figgis hat eine äußerst sensible Psychostudie von zwei Charakteren abgeliefert, die sich trotz aller unvereinbaren Gegensätze brauchen. Es ist eine obsessive Beziehung, die letztlich auf einen Antagonismus zwischen Liebe und Alkohol hinausläuft. Sera vertritt die absolute Liebe, die bedingungslos liebt, und den Untergang des Geliebten akzeptiert. Ben hingegen torkelt zwischen seiner Absicht, sich zu Tode zu saufen und den aufkommenden Liebesgefühlen hin und her. Erstaunlich, was hier so konsumiert wird. (Sogar unter Wasser!) Das ist wahrlich keine Werbung für die Alkoholbranche.
Das Umfeld der beiden wird kurz und treffend geschildert. Hier beeindruckt vor allem Julian Sands als Seras Zuhälter. Er versinnbildlicht die Gewalt in dem Milieu, in dem sich Sera und Ben bewegen. Sie ziehen sich dann aber in ihr eigenes Universum zurück, wo es tiefe Gefühle und echte Nähe gibt.
Es ist beachtenswert, dass es im Kampf zwischen Liebe und Alkohol zwei Sieger gibt. Seras Liebe bleibt unerschütterlich und Ben bleibt bei seinem Vorsatz. Ganz groß! Jeder Preis ist hier berechtigt.