Nach meinem entsetzten Blick auf die Frage meines amerikanischen Gastbruders damals, ob ich „The Scorpion King“ mit ihm und dem Rest der verrückten Truppe ins Kino gehen wolle, beruhigte er mich mit den Worten „of course not to watch – what did you think?? Just as a kinda background music... you know, to have fun, talk, drink coke and eat marshmallows”. Bis dato wusste ich nicht, dass man Kino auch dazu nutzen kann. Nach „The Scorpion King“ war ich dafür um einiges klüger – denn der „Film“ eignet sich für nichts besser als ihn im Hintergrund laufen zu lassen, um im Vordergrund mit Freunden und Marshmallows seinen Spaß zu haben (daher auch die 10%). Wirkliche Handlung gibt es kaum noch, The Rock hat bereits in „The Mummy returns“ bewiesen, dass Schauspielerei zu seinen größten Sünden zählt, und abgesehen davon versucht die Geschichte plötzlich, aus dem Erzrivalen der Mumie ein bemitleidenswertes Opfer zu machen. Daher gab es auch nur drei Momente, in denen der Film tatsächlich meine volle Aufmerksamkeit erhielt: Beim ersten Mal, weil mir ein Marshmallow auf den Sitz gefallen war und meine Augen auf der Suche danach die Leinwand streiften, und bei den anderen beiden Malen, als ich mich ernsthaft fragte, was Bernard Hill und Michael Clarke Duncan zu der Wahnsinnstat getrieben hat, in so einem öden Schwachsinn mitzumachen. Ich bin mir sicher, selbst ein Doku-Wrestlingkampf von The Rock wäre cooler und wesentlich unterhaltsamer ausgefallen als der skorpionene König.