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10 Bewertungen
86% Bewertung
  • Bewertung

    Zwei ungleiche Brüder

    Die vier Oscars hat der Film von Barry Levinson wirklich verdient. Er lebt vom offensichtlichen Gegensatz der beiden Brüder sowohl innerlich als auch äußerlich.
    Raymond (Dustin Hoffman) ist der Autist in einem Heim, Charlie (Tom Cruise) der geldgierige Autoverkäufer, der bis vor kurzem nicht wusste, dass er einen Bruder hatte. Dustin Hoffman spielt den Autisten so überzeugend, als wäre er wirklich einer: ein Mensch, der nicht ins normale Verhaltensschema passt. Er hat Berührungsängste und Kontaktschwierigkeiten, holpert verkrampft durchs Leben, den Kopf leicht zur Seite geneigt. Und mit Geld kann er schon gar nichts anfangen. Der Film erklärt Rays Phänomen ohne zu belehren, streift kurz Erlebnisse in dessen Kindheit. So wird er vom Sonderling zum Sympathieträger, ein Genie für Zahlen und Daten. Und auch Bruder Charlie macht eine Wandlung durch. Vom geldgierigen Autoverkäufer zum verständnisvollen Bruder. Anfangs ist er hinter den Millionen her, die sein Bruder geerbt hat, empört über das Verhalten des verstorbenen Vaters. Am Ende ist ihm das Geld egal. Herrlich wie die zwei über einen Scherz gemeinsam lachen und die Köpfe an einander lehnen. Diese Szene beschließt Charlie mit einem Kuss auf seines Bruders Stirn.
    Klar, dass Charlie anfangs mal versucht aus dem Talent des Bruders Kapital zu schlagen. Zumal wenn sie in Las Vegas sind. Eine zeitlang vermittelt noch Susanna (Valeria Golino), Charlies Freundin zwischen den Brüdern, wenn Ray seinen Bruder wieder mal zum Wahnsinn treibt.
    Für die Qualität des Drehbuchs spricht auch das Gespräch am runden Tisch mit allen Beteiligten und einem psychologischen Gutachter Dr. Marston (Regisseur Levinson). Eine klärende Zusammenfassung führt zu einer für alle akzeptablen Lösung.
    Der Film weckt Verständnis für einen Außenseiter der Gesellschaft und verändert auf sehr sensible Art das Verhalten von Menschen in seiner Umgebung. Toll!
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    09.02.2018
    12:23 Uhr
  • Bewertung

    Zwei ungleiche Brüder...

    Ein schöner Film, der seine Auszeichnungen durchaus verdient hat. Es ist sehr berührend mitzuerleben, wie sich zwischen den beiden so ungleichen Brüdern langsam eine menschliche Beziehung entwickelt.
    Ein gewisses Problem besteht mitunter darin, dass für nicht wenige Menschen die Filmfigur des Raymond vermeintlich ein Standardbild für einen "autistischen Menschen" und für Autismus im Allgemeinen liefert. Die kann verkehrter nicht sein. Die Figur des Raymond, für den der (nicht-autistische!) Inselbegabte Kim Peek (1951-2009) als Vorlage diente, hat zwar durchaus Eigenschaften, die eine Autismus-Diagnose nahelegen, ist aber - vor allem wegen seiner herausragenden Inselbegabung - keineswegs repräsentativ für die Mehrheit der autistischen Menschen. Es besteht die Gefahr, dass falsche Bilder im Kopf erzeugt werden, die einen Umgang mit autistischen Menschen in der Realität erschweren. Aber das sage ich hier nur nebenbei und vor allem deshalb, weil ich mich ganz persönlich mit der geschilderten Problematik konfrontiert gesehen habe. Der Film ist in jedem Fall sehenswert.
    03.01.2012
    21:51 Uhr
  • Bewertung

    alle ...

    ... 4 oscars sind wohlverdient. eine größere schauspielerische glanzleistung auf allen seiten der beiden hauptdarsteller muss mal gefunden werden. ein wirklicher klassiker und absolut sehenswert! Berührend!
    22.08.2008
    13:31 Uhr
  • Bewertung

    Wunderbar

    Hoffman ist und bleibt in den oberen 50.
    Rain Man ist ein trauriger und witziger Film, mit einer bombastischen Story, Musik die besser passt als es möglich ist und auch Cruise spielt sich mit dem Film zum Star auf (nun ja jetzt nicht mehr*gg*).
    Man sollte den Film niemanden vorenthalten!
    11.03.2007
    19:54 Uhr
  • Bewertung

    Tom Cruise's Anfänge ...

    Einst las ich rund um den Film Rain Man in einer Gratiszeitung ein Interview mit Dustin Hoffmann, der sich darüber beschwert, wie Regisseur Barry Levinson ihm einen so verdammt talentierten Jungschauspieler an die Seiten stellen konnte, ihm, dem Star des Filmes?

    Nun ja, Hoffmann hat inzwischen seine Preise kassiert und sich längst den Status eines Charakterdarstellers erworben, Tom Cruise ist auf dem besten Weg dazu, auch wenn er sich immer wieder mal verirrt.

    RAIN MAN ist aber abseits allen Star-Kultes ein sehr, sehr berührender Film, der ohne Firlefanz eine ganz besondere Geschichter zweier doch ziemlich ungleicher Brüder erzählt und sie auf ihrem mühsamen Weg zueinander begleitet. 4 Oscars gabs ingesamt, einen davon für D. Hoffmann, verdienterweise !!!
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    18.04.2006
    21:39 Uhr
  • Bewertung

    Die wunderbare Fischstäbchen-Vermehrung

    Tom Cruise hat mit diesem Film endgültig bewiesen, dass er selbst Dustin Hoffman das Wasser reichen kann – obwohl letzterer in der Rolle des autistischen Raymond im Grunde kaum zu übertreffen ist. Denn Hoffman hat sich im Vorfeld der Dreharbeiten ernsthaft mit diesem Symptom befasst und liefert daher eine unglaublich überzeugende, berührende Performance, die der Welt erst durch eben diesen Film die Augen für Autismus öffnete.
    18.04.2006
    15:45 Uhr