Forum zu Farinelli

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3 Bewertungen
88.3% Bewertung
  • Bewertung

    bewegend

    Im Vorhinein muss man sagen dass niemand, der diesen Film sieht, in spezifisch als die Biographie von Carlo Broschi (Farinelli) sehen sollte, sondern eher als Plädoyer gegen die Verstümmelung im Namen der Kunst. Jeder, der sich mit der Welt der Kastraten auseinander gesetzt hat, oder mit Farinellis Biographie wird gleich erkennen, dass man sich hier viele Freiheiten genommen hat, und nur mehr die ganz schwammigen Eckdaten stimmen.
    Aber das macht alles nichts, ist es doch ein sehr bewegender Film, der die Verzweiflung eines jungen Mannes widerspiegelt, der langsam erkennt, dass sein Dasein ihm abseits der Musik nicht viel zu bieten hat, und als slbst die Musik seines Bruders ihm nichts mehr gibt, und er sich verliebt erkennt, dass es mehr gibt, als nur seiner schönen Stimme wegen zu existieren.
    Die langen Opernarien sind zugegeben teilweise etwas anstrengend, aber sehr ästhetisch umgesetzt, und tragen auf jeden Fall zur Stimmung bei. Sie bieten auf jeden Fall eine interessante Annäherung and die Stimme eines Kastraten, auch wenn sie sich natürlich stark unterscheiden werden.
    Das Umfeld wurde eindrucksstark umgesetzt, und vermittelt einen tollen Eindruck des 18. Jahrhunderts, und sonst wäre auf jeden Fall noch die tolle Leistung von Krabbé zu nennen. Ein Film, der einen echt bewegen kann.
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    02.07.2007
    13:59 Uhr
  • Bewertung

    Opulenter Kostümfilm im hohen C

    Also ganz offen gesagt, jagt es mir einen kleinen Schauer über den Rücken, wenn ich mir vorstelle, als Sänger kastriert zu werden, der Stimme wegen.... Aber gut... andere Zeiten, anderes Denken..... Der Film jedenfalls glänzt mit einer tollen Ausstattung, grandioser Musik und hervorragenden Schauspielern. Ein Kostümfilm von ganz hoher Qualität, nicht nur stimmlich. Ich gebe allerdings zu, dass ich den Kastratengesang auf die Dauer ...hmmm... anstrengend finde, da kann der Film aber nix dafür. Sehenswert, auch für Männer.... ;-)
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    29.06.2007
    13:53 Uhr
  • Bewertung

    Einfach nur großartig

    Die überaus bewegende Lebensgeschichte (plus einiger fiktiver Einwürfe) eines der berühmtesten Kastraten seiner Zeit. Carlo Broschi, der sich den Künstlernamen Farinelli zulegte, bekam in diesem Film eine außerordentliche Stimme, die aus zwei der weltbesten Sänger zusammengemixt wurde, ohne je durchklingen zu lassen, dass hier mehr als nur eine hochbegabte Stimme am Werk ist.
    Die liebevolle Umsetzung lebt von den farbenprächtigen Bildern, der perfekt gewählten Musik, der einwandfrei funktionierenden Zusammenarbeit einer Co-Produktion zwischen Italien und Frankreich, und dem einzigartigen Stefano Dionisi als Farinelli sowie einem überheblichen, dennoch sympathischen Jeroen Krabbé als G. F. Händel. Zwischendurch sehr französisch, was vor allem den Liebes- und Festszenen zugute kommt. Auch wenn man in der OV kaum ohne Untertitel auskommt – die unterschiedlichen Akzente und Sprachen sowie langsamen Andeutungen vom Auseinanderbrechen der Freundschaften (durch plötzlichen Sprachwechsel) kommen erst hier richtig zur Geltung, da während den Dreharbeiten besonders viel Wert darauf gelegt wurde. Und Händels „deutsches Englisch“ ist einfach göttlich. ;) Außerdem leidet Farinelli im Deutschen unter einer selbst für einen Kastraten zu hohen, teils lächerlichen Synchronstimme.
    18.04.2006
    15:36 Uhr