Forum zu Bram Stoker’s Dracula

Der Film ist absolut perfekt- als Fan des Buches bin ich mit der Geschichte vollkommen glücklich, großartige Szenen und eine schöne Liebesgeschichte- vor allem Gary Oldman hat wieder mal alles gezeigt was er kann! Als verliebter Vampir dem es richtig leid tut die Frauen zu beißen (nicht wie die kaltblütigen splatter-Monster) voller Einsatz! Meiner Meinung nach bis jetzt der beste Dracula überhaupt.

Der Film war mir in guter Erinnerung, auch wenn ich schon seinerzeit ein wenig schmunzeln musste darüber, mit welchem Bombast und mit was für einer grossen Kelle Coppola da anrührt und auftischt.

Dieses Gefühl hat sich auch bis heute gehalten, nachdem ich ihn mir auf Blueray angesehen habe und ganz fasziniert in den unsagbar vielen Details der Ausstattung schwelgen konnte.

Besonders aber hat es mir diesmal angetan, dass Coppola "nebenher" auch noch eine kleine Verbeugung vor der Entstehung des Kinos selbst macht (Szenen, die mit einer alten Kamera gedreht sind; Treffen von Dracula und Mina im Cinematographen) und welchen Aufwand er betreibt, die Tricks auch wirklich mit alten Mitteln zu bewerkstelligen und sich nicht der gerade zu dieser Zeit in Mode kommenden CGI zu bedienen.

Insofern gewagt, als es teilweise kostspieliger und auf alle Fälle zeitraubender war als den Weg via Computertricks zu gehen ... und weil es zugleich "mieser" (verglichen mit dem Standard der Zeit) und organischer aussieht, mit Doppelbelichtung, Spiegeltricks und ganz simplen perspektivischen Taschenspielereien zu arbeiten.

Ich habe vor kurzem das Buch gelesen, muss dazu jedoch sagen es war das langweilligste Buch das ich je gelesen habe. Dennoch muss ich zugeben, dass sich der Film sehr an das unerträglich langweillige Buch hält und dennoch ist der Film viel unterhaltsamer gestaltet worden. Gut fand ich es zudem, dass man Dracula hier auch mal Gefühle gegeben hat und es eine gewisse Romanze zwischen Mina und Dracula gibt. Hier ist Dracula endlich mal nicht der gefühlslose Blutsauger, der ohne Skrupel Frauen zu Untoten macht, sicherlich tut er auch hier böse Sachen, aber man merkt richtig, dass Mina ihm etwas bedeutet und man empfindet sogar Mitleid mit Dracula, der herrvorragend von Gary Oldman verkörpert wird, auch Winnona Ryder kann als Mina überzeugen. Keanu Reeves sieht als Johnathan dagegen eher blass aus.
Sicherlich wirkt der Film an einigen Stellen etwas übertrieben, aber es ist schön, dass Dracula hier mal nicht nur als Bösewicht sondern auch mit einer gewissen Menschlichkeit gezeigt wird.

Ich fand, dem Film fehlte irgendie etwas. Also, ich meine irgendwie hat er mich nicht wirklich angesprochen und unterhaltend war er für mich auch nicht. Eher langweilig. Sicher, einige gute Stellen gab es, aber ich hatte bei diesem Film irgendwie mehr erwartet, war schon ziemlich enttäuschend für mich - leider...

Coppola ist mit seiner DRACULA-Verfilmung ein Meisterwerk gelungen! Neben grandiosen Darstellern, wahnsinnig tollen Kostümen und sensationellen Tricks begeistert er in Form eines Bilderrausches! Es gibt so viele Höhepunkte, dass es einem schwer fällt einzelne herauszupicken - doch ich tue es trotzdem: Die Szenen, wo Dracula auf Mina trifft und sich nach dem Kino erkundigt, sind stilistisch das Mass aller Dinge! Die Szene, wo Dracula aus Minas Tränen Edelsteine zaubert, ist ein Hochgenuss! Für mich persönlich ist der Vorspann das Beste, was es je im Kino zum Sehen gab.

Was für Maler Klimt bedeutet, ist Coppola fürs Kino - ein Visionär!

Also, ich kann hier ja eigendlich Harry Potter & Gaps of Misery nur zustimmen! Die Zwei haben wieder einmal alles schon gesagt... äh.. geschrieben. :-)
Diese Verfilmung ist einfach ein Genuss! Gary Oldman als Graf Dracula ist einfach unerhört cool, lässig, unwiderstehlich - das 1. Mal verständlich, warum alle Frauen so auf Dracula fliegen. Kann ich nur empfehlen den Film!

Wir allen denken wahrscheinlich bei Dracula zuerst einmal an Christopher Lee oder auch an die furchtlose Vampirjäger in "Tanz der Vampire" aus der Meisterhand von Roman Polanksi. Alle diese Filme sind aber von der Romanvorlage von Bram Stoker unterschiedlich weit, aber dennoch: weit entfernt. Francis Ford Coppola setzt in seiner Verfilmung auf größere Nähe zum Roman und einen für die damalige Zeit völlig neuen Schnittstil, wie man ihn von so manchen Musikvideos kannte. Gary (the) Old(man) spielt den Bösen meisterhaft und biete eine nicht nur optisch, sondern auch schauspielerisch vielseitige Leinwandpräsenz, neben der die Jungstars von damals Winnoa Ryder als die rehäugige, süße Mina und Keanu Reeves als Jonathan Harker auch schon vor dem Gebissen-Werden eher blass ausschauen. Anthony Hopkins werkelt in einer Nebenrolle dahin und macht das Starensemble perfekt. Insgesamt ein Film, der erstaunlich wenige Zugeständnisse ans Publikum macht und der Romanvorlage erstaunlich, wenn auch nicht zur Gänze, treu bleibt. Ein für mich damals völlig neuer Zugang zu Dracula, aber ein Film, der fasziniert und nicht nur durch die Musik von W. Kilar im Gedächtnis bleibt.