Forum zu Find Me Guilty

2 Einträge
2 Bewertungen
85% Bewertung
  • Verbrechen lohnt sich!

    Der Film ist sehr langatmig. In diesem Film ist die Mafia gut, als wäre Kokain verkaufen kein Verbrechen. Ich kann mir gut vorstellen wie sich die Geschworenen langweillen. Der Film erweckt einfach nur den Eindruck, dass wenn man sich einen guten Anwalt leisten kann man alles machen kann.
    20.01.2008
    17:18 Uhr
  • Bewertung

    Vin Diesel kann mehr als man ihm zutraut.


    Gerichtssaalkrimis sind was Wunderbares. Wenn das Drehbuch stimmt, haben solche Filme ohne großen Firlefanz das Potential, die Zuschauer über zwei Stunden oder sogar noch länger zu fesseln. Egal, ob es die Wortduelle der Anwälte sind, mit denen sie versuchen, sich bei den Geschwornen möglichst viel Sympathie zu verschaffen oder die Argumente der Gegenseite logisch oder auch durch konsequente Falsifikation zu zerlegen, drauf herum zu kauen und sie angewidert wieder auszuspucken. Dazwischen das Bangen um den Helden der Story und sein Urteil. Wird die Justiz siegen oder die Gerechtigkeit? Oder sollte es nicht eigentlich beides zugleich sein?
    Altmeister Sidney Lumet hat schon mehrere Gerichtssaalkrimis gedreht und auch in seinem neuesten ist ihm wieder ein großer Wurf gelungen: spannend von der ersten bis zur letzten Minute und mit Vin Diesel höchst ungewöhnlich besetzt. Er spielt erstmalig keinen Action-Helden oder Babysitter mit Bodyguard-Qualitäten, sondern einen übergewichtigen Mafioso, den berühmten Jack DiNorscio. Für ihn aber keine ungewöhnliche Rolle, wie er bei der Pressekonferenz erklärt: lange vor seinem Durchbruch auf der Leinwand hatte er eine lange Schauspielausbildung hinter sich, bekam aber keinen Job. Und im Grunde ist das dramatische Fach auch jenes, das er immer schon spielen wollte. Dank der großartigen Zusammenarbeit mit Regie-Altmeister Sidney Lumet bekam er jetzt endlich die Möglichkeit dazu. Auch Lumet bestätigt dies, als er erzählt, dass er Vin Diesel nach nur wenigen „Auditions“ stoppen mußte, weil er sich bereits deutlich intensiver mit seiner Rolle auseinander gesetzt hatte als die übrigen Schauspieler und er nicht wollte, dass er ihnen so weit voraus sei. Neben der schauspielerischen Herausforderung gab es natürlich auch noch körperliche Anforderungen der besonderen Art: Diesel musste Gewicht zunehmen. Am besten habe das, so sagt er, durch das Essen von Eiscreme funktioniert. Was dann noch gefehlt hat, wurde durch die Maske und Polstereinlagen ergänzt. Der „richtige“ Jack DiNorscio starb 3 Wochen vor Ende der Dreharbeiten. Auf die Frage, ob er ihn gekannt habe, antwortet Diesel nach einer kurzen Nachdenkpause: „Ja, ich habe ihn kennen gelernt. Fünf Männer mußten ihn in dem Rollstuhl, in dem er saß, in meinen Trailer heben, dann scheuchte er sie aber alle hinaus und wir haben uns unterhalten, nur wir beide. An dem Tag, an dem er starb, drehten wir gerade die Szene mit dem Schlussplädojer, an dem Jackie vom gesamten Prozess am ehrlichsten und offensten war. Ich habe deutlich gespürt, dass er an diesem Tag im Geiste bei uns am Set anwesend war. Jawohl, ich habe ihn gekannt.“
    Für uns Kinobesucher bietet „Find Me Guilty“ zwei kurzweilige Stunden bei Gericht, einfach, aber spannend und mitreißend inszeniert und authentisch gespielt von Vin Diesel in seiner ersten ernsten Rolle, die sogar immer wieder für zahlreiche herzhaft witzige Szenen gut ist, besonders wenn Jackie vor Gericht aus seinem Leben plaudert. In jeder Hinsicht sehenswert, besonders für jene, die bisher mit Vin Diesels Filmen nichts anzufangen wußten.
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    16.02.2006
    22:03 Uhr