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2 Bewertungen
55% Bewertung
  • Bewertung

    Sex, Drugs & Rococo

    Mal Hand aufs Herz, allein der Untertitel verlangt schon ein Stückchen mehr an Aufmerksamkeit als üblich. Obwohl nötig hat’s solch einen dumpfen Kalauer für die Story um das enfant terrible Earl of Rochester ganz und gar nicht, wenn einer, wie unser allerliebster Piratenhäuptling Johnny Depp, selbigen Menschenhasser und Zyniker gibt, der vollends durchdreht, als er durch Syphilis den nahen Tod vor Augen, wettet, jede dahergelaufene Schauspielerin zum Star zu machen. Ein fataler Fehler, wie sich alsbald herausstellt. Einer, dem ein Echo folgen wird - von unten wie oben. Ganz, ganz oben. Dort, wo der Thron steht, zusammen mit John Malkovich alias Charles II. Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Noch hat der Earl, nie maulfaul, einiges zum Besten zu geben. Unter anderem sicher jenes, dass das Rococo (eigentlich ja: Rokoko) zeitlich erst ein wenig später daherrockt. Oder?
    Exklusiv für Uncut von MacGuffin Mehr zur DVD
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    31.10.2008
    13:24 Uhr
  • Frage

    Weiß zufällig jemand, ob der Film auch in deutsche Kinos kommt oder wann es die DVD gibt?! (Oder habe ich da etwas verpasst?! ;)
    Danke
    04.08.2006
    11:46 Uhr
    • Bewertung

      leider nichts fixes

      Es war einmal geplant, dass "The Libertine" zumindest in Deutschland ab 27.7.2006 in den Kinos zu sehen sein wird. Daraus scheint nichts geworden zu sein - jetzt heißt es, er soll am 31.12.2006 anlaufen.
      Falls du an der DVD interessiert bist: Sie ist in England bereits erhältlich, natürlich nur in Englisch, aber als Hilfe gibt es englische Untertitel. Sprachlich war der Film aber ohnehin meiner Meinung nach leicht verständlich.

      Wiegesagt, alle Angaben bezüglich Filmstart hierzulande ohne Gewähr! :)
      04.08.2006
      15:02 Uhr
  • Bewertung

    „You will not like me“...

    ... verkündet John Wilmot, second Earl of Rochester (J. Depp) zu Beginn und beschreibt damit wohl eher den Film. Denn außer Pike als Rochesters leidende Ehefrau sowie Depp selbst wirkt die Besetzung gelangweilt und verwirrt, was angesichts Laurence Dunmores trüber Filmsuppe auch wenig verwunderlich ist. Rochester ist hier ein blasser Selbsthasser, was nicht vollkommen falsch ist, aber eigentlich vermisst man den Charmeur Rochester – den Worthooligan der Skandale, der bereits mit 14 Gedichte verfasst hat, die an (unjugendfreier) Wortwahl unglaublich sind. Depp zitiert nur wenige Zeilen des 1680 verstorbenen Dichters – ebenso wenig wird von seinem (kurzen) Leben gezeigt: keine Europatour, keines seiner 4 Kinder, keine seiner beiden überlieferten Seeschlachten. Einzig eine herausragende Szene bleibt, in der Depp seiner „Heldin“ (Morton) die Leidenschaft der Kunst erklärt – eine Szene voller Verführung, obwohl kein einziges Kleidungsstück ausgezogen wird. Depp und Morton scheinen hier schauspielerisch zu fliegen, wodurch der restliche Film erst recht schwerfällig erscheint mit seiner herumplätschernden Schwafelei.
    „T.L.“ wurde bereits vor einiger Zeit gemacht – offensichtlich waren die Macher sich (zu Recht) in Punkto Veröffentlichung lange nicht sicher.

    “Cupid and Bacchus my saints are,
    May drink and love still reign”,
    hat Rochester einst geschrieben. Er wäre über diesen Film nicht glücklich gewesen – viel zu wenig wird über den unglaublichen Dichter gezeigt.
    03.08.2006
    12:41 Uhr
  • aha

    ich hab gelesen das das jonny depps gewagteste rolle sein soll...
    26.07.2006
    14:11 Uhr
    • Bewertung

      nicht wirklich

      "gewagt" nur in der Hinsicht, dass Rochester sehr wortgewaltig und wiegesagt meist nicht jugendfrei geschrieben hat. Der Film zeigt das aber leider nicht wirklich. Trotzdem: Rochesters Gedichte sind sehr lesenswert, wenn man Humor hat (aber nur im Englischen - man kann seine Gedichte nämlich kaum angebracht übersetzen!).
      In Punkto Wagnis würd ich sagen, dass "Fear and Loathing..." ärger war als dieser Film. :)
      03.08.2006
      12:44 Uhr