Brian DePalma hat eine Vorliebe für komplexe Szenen, in denen die Kamera die Ereignisse aus der Sicht eines seiner Hauptdarsteller zeigt. Und der Witz daran: es gibt nicht einen einzigen Schnitt. Handwerklich haben wir es also zweifellos mit einem großen Meister zu tun vom Kaliber eines Martin Scorsese oder Francis Ford Coppola. So ist es auch der Haus- und Hof-Ausstatter Scorseses, Dante Ferretti, der sich um die Kostüme und die Ausstattung von "Black Dahlia" gekümmert hat. Und von allen, die an dem Film beteiligt waren, liefert er mit Abstand die präsenteste Leistung ab. In keiner Szene wird nicht offensichtlich, dass sie in ihrer modischen Wirkung nicht dem Zufall überlassen wurde. Die 30er Jahre erstehen wieder auf, es gilt, einen brualten Mord an einer jungen Frau aufzuklären. De Palma findet in der Erzählung zwischendruch zwar zu dem bei ihm gewohnten Rhythmus, verliert diesen aber immer wieder und setzt sein Markenzeichen nur einmal und dort eher kurz ein.. So entsteht der Eindruck, als inszeniere er verhalten und unschlüssig. Josh Hartnett und Aaron Eckhart transportieren die Handlung mit sehr großem, teils auch physischem Einsatz, die Damen an der Seite dienen eher als Stichwortgeberinnen. Wer also bei einer "Dahlia" an Hans Moser und Paul Hörbiger in "Hallo, Dienstmann!" denkt, wo sie selbige Blume einer gewissen Amalie 100x ins Haus bringen, wird dort besser unterhalten als hier und einen deutlich kurzweiligeren Kinoabend verbracht haben.