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16 Bewertungen
77.2% Bewertung
  • Bewertung

    Sonderbarer als im Roman

    Ein wunderbares Märchen, auf das man sich einlassen muss. Nur wenn man das Ende akzeptiert, kann man den ganzen Film genießen. Denn die Idee an sich ist nicht schlecht. Romanautorin Karen (Emma Thompson) lässt am Ende ihren Helden immer umkommen. Jetzt steht so einer vor ihr: Harold Crick (Will Farrell). Lange Zeit hatte er ihre Stimme im Kopf, die ihm minutiös genau jeden seiner Schritte vorschrieb.
    Wie er es anstellt Karen zu finden, macht den halben Film aus. Unterstützt wird Harold dabei von Professor Hilbert (Dustin Hoffman), der ihm klar macht, dass wenn er umkommen würde, er in Roman ewig weiterleben wird. Aber eine neue Liebe zur Bäckerin Ana (Maggie Gyllenhaal) befreit den Steuerbeamten von seinen Zwängen. Er beginnt Gitarre zu spielen, erobert ihr Herz und will nun natürlich nichts als leben. Wie dass Ende herbeigeführt wird, ist recht interessant erzählt und enthält einen Schock, als Harold vor einen Bus springt, um einen kleinen Jungen zu retten. Dass eine Baggerschaufel bei ihm im Wohnzimmer hereinschaut, weil sie sich in der Hausnummer geirrt hatten, war da noch das kleinere Übel, das man beheben kann. Auch dass seine Armbanduhr ihn gerettet hat, weil sie vorging. Einziger Vorwurf, den man dem deutschen Verleiher machen muss, ist der etwas unverständliche Titel. Besser wäre ‘Sonderbarer als im Roman.‘ Dafür gibt es ein nettes Wortspiel im Deutschen, das es wiederum im Englischen nicht gibt. Harold übergibt Ana einen Karton mit Mehltüten: seine ‘Mehlbox‘.
    Die Gyllenhaal bringt die Würze in den Plot, Thompson etwas Drama und menschliche Skrupel. Ihre Assistentin Penny, die ihre Schreibblockade beenden soll, ist keine geringere als Sista Queen Latifah, die als Gegenpol mit Ruhe, Vernunft und ihren Kurven punktet. Der Film ist rührend, nett und herzerwärmend, hat viel Witz und Tempo und ein erstklassiges Ensemble.
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    07.01.2020
    19:32 Uhr
  • Bewertung

    Tragiekomödie

    Der Film ist weder eine richtige Komödie noch eine richtige Tragödie. "Schräger als Fiktion" ist einfach eine schöne Geschichte über einen Mann, der sein Leben seit 12 Jahren nicht sonderlich verändert hat und immer in seinem Alltag gefangen ist. Durch die Stimme einer berühmten Autorin wird er sich dessen bewusst und versucht aus seinem bisherigen Dasein herauszubrechen und etwas neues zu versuchen. Bis er schlussendlich vor einer erschreckenden Nachricht steht: sein eigener Tod!

    Wird er die Autorin finden können, die seinen eigenen Tod vorraussagt? Und wird sie ihm glauben? Das alles erfahrt ihr, wenn ihr euch den Film anseht.
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    12.02.2007
    17:09 Uhr
  • Bewertung

    tragisch, magisch

    Auf jeden Fall ein Film der sich etwas traut und der etwas neues zeigt, und die gute Umsetzung mit der reizvollen Bildsprache machen den Film zwar zu keiner guten Komödie, wie vorher gedacht, aber zu dem was er ist, eine tragische Geschichte mit schönem Ende, guten Schauspielern und ab und an auch guten Pointen. Ein schöner Film.
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    10.02.2007
    18:59 Uhr
  • Bewertung

    Tragödie

    oder doch eher Komödie.
    Der Unterschied ist klein und unscharf.
    Für jede lustige Szene kommt eine dramatische und traurige dazu. Das ganze hält sich gut im Gleichgewicht, anders als im Trailer, nach dem man eher einen Comedy-Film erwartet der nach jeder Pointe ringt.
    Lieber einen romantischen (hätt ich das gewusst hätt ich es mit wem anders angeschaut^^ :-) und sentimentalen Film erwarten und dann von dem durchaus soliden Humor überrascht werden...
    Außerdem ist die Story etwas ganz besonderes und wird gen Ende richtig spannend.

    Leider habe ich einen fürchterlichen Fehler gemacht und mich dazu überreden lassen den Film auf deutsch anzuschauen auch wenn ich von vorne herein dagegen war.
    Jetzt ärgere ich mich umso mehr, also in Zukunft gleich die OV (wie in den meisten Fällen)
    10.02.2007
    16:37 Uhr
  • Bewertung

    The Meaning of Life

    Der deutsch/schweizer Regisseur Marc Forster wagt sich mit „Schräger als Fiktion“ erstmals ins Fach der Komödie, oder ist der Film doch eher ein Drama? Es ist nicht immer klar, aber hätte ich im Film für jede komische Szene einen Strich auf meiner Liste gemacht und ebenso für jede traurige, dann wäre ich im Gegensatz zu Harold ganz klar zu dem Schluss gekommen, das es eine Komödie sein muss. Zugegeben, für Harold (Will Ferrell) sieht es im Film nicht immer so rosig aus, er lebt sein tristes, einsames Leben als Steuerprüfer und erfährt dann auch noch, dass ebendieses schon bald sein vorzeitiges Ende nehmen wird. Dabei ist der Film nicht wirklich übersäht mit Schenkelklopfern, aber er unterhält mit feinem Witz und zieht einen mit seiner wunderbaren Atmosphäre, die auch durch die Filmmusik bestens unterstützt wird, in seinen Bann.
    Will Ferrell ist die Idealbesetzung für den ordnungsliebenden Steuerprüfer, der sogar bei Zähneputzen die Hin- und Herbewegungen zählt. Seine Golden-Globe-Nominierung für diese Rolle hat er völlig zurecht bekommen. Aber auch die anderen Schauspieler glänzen: Maggie Gyllenhaal als rebellische Bäckerin, Dustin Hoffman, dessen Rolle ein wenig an die in „I Heart Huckabees“ erinnert und Emma Thompson als Schriftstellerin, die beinahe an ihrer Schreibblockade verzweifelt.

    Ich hoffe, dass die feinen Gags nicht in der deutschen Version verloren gehen. Das wird nicht immer leicht werden, den ich kann mir kaum vorstellen wie man die geniale Szene übersetzt, in der Will Ferrell Maggie Gyllenhaal statt Blumen (Flowers) eine Kiste Mehl (Flours) schenkt.

    Ich gebe zu, dass ich schon seit ich den ersten Trailer zu dieser schrägen Geschichte gesehen habe auf den Film gespannt war. Aber meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, denn soviel ist klar: Der Film ist mit Abstand der beste, den ich bisher heuer im Kino gesehen habe ;)
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    03.01.2007
    15:14 Uhr