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    It‘s a Meh, Mario

    Exklusiv für Uncut
    Mit „Der Super Mario Bros. Film“ bekommt der berühmte Nintendo-Klempner endlich die ihm gebührende filmische Umsetzung.
    Warum die Videospielverfilmung Riesenspaß macht, aber am Ende genau das ist was man erwartet, hier in meiner Kritik.

    Mario (Chris Pratt) und Luigi (Charlie Day) haben sich mit einer Klempnerfirma selbständig gemacht. Doch gut läuft es nicht. Während eines Einsatzes werden sie auf mysteriöse Weise in eine fremde Welt gesogen, die von einem bösen Herrscher bedroht wird…

    Wie in der 1993er-Trashversion beginnt alles mit den beiden Brüdern in New York, erst später geht es ins Pilzkönigreich, womit die Geschichte mehr in der realen Welt verankert ist. Das hat sich für mich irgendwie seltsam angefühlt, womöglich aber auch nur deswegen, weil ich nicht damit gerechnet habe und die Figuren nie als derart real angesehen habe. Jeder Versuch irgendwie Emotionalität reinzubringen fällt ohnehin flach, lediglich die Beziehung von Mario und Luigi hat irgendwie Relevanz, berührt hat sie mich trotzdem kaum. Viele Gelegenheiten für interessante Geschichten werden aufgeworfen und direkt wieder fallen gelassen. Generell ist nicht viel Handlung da, dafür schreitet der Film in einem sehr knackigen Tempo voran. Es geht eigentlich nur darum, Bowser zu besiegen.

    Nun geht keiner wegen der tiefgründigen Story in einen Super-Mario-Film (es ist aber trotzdem schade, denn Ansätze für ein bisschen mehr Tiefgang wären ja da gewesen). Die Frage ist, wurde das Spiel toll umgesetzt? Und meine Antwort darauf lautet: auf jeden Fall. Wie sie es geschafft haben, gefühlt wirklich jeden Aspekt der Spielewelt einzubauen (inklusive Gamemap, Kart Racing und Smash Bros) macht schon Freude. Pünktlich zur Osterveröffentlichung gibt es jede Menge Easter Eggs und Anspielungen. Dazu die Soundeffekte und Musik, alles zusammen lässt das Fanherz höher schlagen. Und natürlich die Charaktere.

    Die kommen aber anders daher, als man sie vielleicht kennt. An Mario mit New York Akzent gewöhnt man sich relativ schnell; die Entscheidung ihn nicht den ganzen Film wie ein italienischer Stereotyp sprechen zu lassen, hat sich für mich als richtig herausgestellt. Bowser als Softie mit Gesangseinlagen lässt einen grandiosen Jack Black sich mal so richtig austoben. Prinzessin Peach (Anya Taylor-Joy) ist nicht mehr die, die gerettet werden muss sondern legt selbst Hand an. Und die Beziehung der Hauptfigur zu Pilzen ist einer der witzigsten Running Gags.

    Für jeden Mario-Fan sicher ein Hochgenuss, doch alles in allem ein sehr durchschnittlicher Film. Zum Schluss kann er sich nicht mal dem Trend verwehren, gleich in einer Post-Credit-Scene eine Fortsetzung anzukündigen, wer also neugierig ist sollte sitzen bleiben. Man darf gespannt sein, ob wir die zu sehen bekommen, Geld machen wird dieser hier vermutlich eine Menge.

    P.S. Die fortwährende Tradition (wie schon bei „Trolls“) die Bösen immer mit Heavy Metal in Verbindung zu bringen sehe ich langsam aber sicher als Beleidigung an.
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    06.04.2023
    21:38 Uhr