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    Schöne, neue Welt

    Wir sind hier in einer Welt, in der die Menschen von Computern abhängig sind. Dabei ist das wichtigste Instrument der ‘Carma-Counter‘, in dem alle ständig Bewertungen ihrer Mitmenschen abgeben, was deren Werte steigen oder sinken lässt. Wessen Werte auf 0 stehen, der wird unsichtbar und fällt aus dem System raus, wird obdachlos. Er kann seine Existenz nicht mehr je nach Bedarf von der Realität in die irreale Hyperwelt der Rechner wechseln lassen und umgekehrt. Ein hoher Carma-Count entscheidet über die gesellschaftliche Stellung des Einzelnen mit allen Privilegien des Dazugehörens. In etwa so wie sie die Parteiaparatschiks in totalitären Staaten genießen. Wenn es jetzt Probleme aus dem zwischenmenschlichen Bereich gibt wie eine Vergewaltigung, wie es der Hauptfigur Cee (Lorna Ishema) passiert ist, greifen wieder die uralten Vorgehensweisen wie Rufmord, Diskriminierung etc. Nur im Netz. Ein unsichtbares, omnipotentes Heer füttert die Carma-Counter mit Downgrades von Cee. Sie wehrt sich gegen diese ominöse Macht, ohne Erfolg. Die letzte Einstellung lässt das Ende offen… Cee könnte ja auch wieder durch positive Bewertungen ein Upgrade erfahren.?!
    Regisseur Mario Sixtus zieht das Prinzip stringent durch. Auch wenn Cee das System mit seinen eignen Mitteln bekämpft, bleibt ihr letzten Endes ein dauerhafter Erfolg versagt.
    Neben dem Zyber Schnick-Schnack, der durchaus überzeugt, bleiben die schauspielerischen Talente etwas auf der Strecke.
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    05.12.2022
    09:36 Uhr