1 Eintrag
1 Bewertung
70% Bewertung
  • Bewertung

    Gute Fahrt

    Die lustigsten Geschichten schreibt wohl immer noch das Leben. So wie hier. Vier Jungs aus Jamaika nehmen an den olympischen Spielen von Calgary im Viererbob 1988 teil. Jeder weiß, dass Wintersport und Karibik zusammenpassen wie der ominöse Fisch zum Fahrrad. Die Tatsachen sind grotesk, der Film ein Spaß. Der deutsche Untertitel macht die wahre Bedeutung deutlich: ‘Dabei sein ist alles‘. Den Rahmen bilden zwei Unfälle: einer am Anfang und einer am Ende. John Candy macht den Trainer, der mit seiner Statur ja eher als Sumo Ringer auftreten könnte. Die Jungs sind ganz gut gecastet: Derice (Leon Robinson) ist der Anführer, der am Ende auch die einzige Braut im Film bekommt. Sanka (Doug E. Doug) bringt als Qualifikation Seifenkistenrennfahrer mit. Junior Bevil (Rawley D. Lewis) hat Probleme mit seinem reichen Daddy, schafft es aber erwachsen zu werden, indem er sich von seinem dominanten Vater emanzipiert. Und Yul Brenner (sic!), die Locke (Malik Yoba) schafft es vom arroganten Heini zum echten Freund zu werden. Größtenteils ist es ganz lustig, es gibt aber auch erste Aspekte. Kurzes verbales Highlight ist das Vater-Unser für Bobfahrer.
    Klar, dass die vier keine Goldmedaille holen, aber so wie es ausgeht, kann man nachvollziehen. Ein Gewinn für alle, obwohl kein Erfolg. Da darf es sogar als Entschädigung ein Hauch von Pathos sein. So gesehen war’s eine gute Fahrt. Locker, entspannt aber nicht blöd. Für manche sogar Kult.
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    08.11.2022
    10:36 Uhr