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67.5% Bewertung
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    Action

    Der Schauspieler Rayn Gosling hat super gespielt der Film war spannend bis zum Ende .
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    27.12.2022
    19:28 Uhr
  • Bewertung

    Mission: Impossible

    Exklusiv für Uncut
    Dass Netflix ein Problem mit sinkenden Abonnements hat, ist inzwischen überall durchgesickert. Seit gut einem Jahr stagnieren die Zahlen und der Corona-Boost ist vorbei. Um das schwindende Geschäft zu stärken, ergreift Netflix unpopuläre Maßnahmen wie die Aufteilung der vierten Stranger-Things-Staffel auf zwei Blöcke von Ende Mai bis genau den ersten Juli. Damit werden Abos schonmal mindestens über drei weitere Monate nicht gekündigt. Ende Juli nun versucht Netflix nun mit der lang erwarteten Veröffentlichung des Action-Thrillers „The Gray Man“, dem teuersten Netflix-Film aller Zeiten, weiteren Kündigungen vorzubeugen.

    Wie vermarktet man einen Film so, dass er einer maximal hohen Anzahl an Abonnent*innen gefällt? Am wichtigsten sind bekannte Gesichter vor und hinter der Kamera, ein beliebtes Genre attrahiert ebenso und regionale Wiedererkennung schadet nicht. „The Gray Man“ vereint all diese Aspekte. Vor der Kamera stehen Ryan Gosling, Chris Evans und Ana de Armas sowie Billie Bob Thornton. Hinter der Kamera werkeln die Regisseure der letzten beiden, immens populären Avengers-Filme Joe und Anthony Russo. Das Agenten-Genre erfreut sich globaler Beliebtheit und die Handlung wird in diverse touristisch erschlossene Städte verlegt.

    Worum geht es? Inhaltlich wird nicht nur ein beliebtes Genre genutzt, sondern gleich die Rahmenhandlung eines bereits existierenden Films verwendet. Ethan Hunt heißt zwar kein Charakter; angesichts der Tatsache, dass Agent Sierra Six (Ryan Gosling, zurück aus seiner 4-jährigen Pause) einen Chip über unangenehme CIA-Machenschaften erhält und diesen schützen muss, ist der erste „Mission: Impossible“ von 1996 nicht weit. Simpel bleibt in der Folge auch die Storystruktur, denn Sierra Six wird vom Antagonisten Lloyd Hansen (Chris Evans) quer durch Europa nach Wien, Prag und Berlin verfolgt und im Klimax kommt es zum Zweikampf. Einerseits suchen wir Neues und Originell-Kreatives vergebens, andererseits ist es laut Marketingstrategie genau das, was die Zusehenden möchten und folglich worauf Netflix abzielt.

    Witzigerweise dient nicht nur „Mission: Impossible“ als Inspirationsquelle. Narrative und Bilder stiehlt „The Gray Man“ außerdem aus der Jason-Bourne-Trilogie, der James-Bond- und Fast-and-Furious-Reihe, aus Fight Club, Matrix, Auf der Flucht, aus Das Schweigen der Lämmer und sogar aus der 80er Kult-Serie MacGyver. Ein weiterer Versuch, mit bekannten Bildern einen Gewöhnungseffekt beim Publikum zu erzeugen, der hier auf die Spitze getrieben wird.

    An die Optik gewöhnt sich das Publikum ebenfalls schnell. Auf dieser handwerklichen Ebene wird der Film einige Fans überzeugen. Da der teilweise wirre Schnitt gepaart mit Zuviel an CGI und durchschnittlicher Kameraführung die Actionszenen prägt, erinnert die Ästhetik mitunter an 80er-B-Movie-Action-Klassiker. Fehlende Hintergrundschärfe soll die simple Visualisierung aufwerten, während vordergründig eine Materialschlacht die nächste ablöst. Explosionen und Maschinengewehr-Kugelhagel wechseln sich in der rasanten Dramaturgie ab. Höhe- oder Tiefpunkt, je nach Perspektive, ist eine Schießerei in der Prager Innenstadt zur Mitte des Films. Es hätte auch ein Michael-Bay-Film werden können. Dass die Hauptrollen über eine ähnliche ausdifferenzierte Charakterzeichnung wie in den Bay-Filmen verfügen – nämlich gar keine - muss nicht separat erwähnt werden. Weder der stille Antiheld Six noch der soziopathische Hansen bekommen weitere Charakterzüge.

    Fazit: Manchmal gibt es popkulturelle Erzeugnisse, die sich Elemente aus anderen Stoffen nehmen und aus diesen Einzelteilen ein besseres Ganzes schaffen. „The Gray Man“ gehört nicht dazu. Die mehr als 200 Millionen Dollar flossen scheinbar ausschließlich in die Vergütung des Ensemble-Casts und in die Waffen-Kugel-Explosion-Melange. Substanziell bleibt Leere. Während die Visualität noch etwas hinwegtröstet und zumindest solide, wenngleich martialische und kriegerische, Unterhaltung bietet, wirkt die Versatzstück-Handlung so leer wie die unzähligen, sinnbefreit verschossenen Patronenhülsen. Der leider perfekte Auftakt für ein überteuertes neues Franchise, ein Sequel ist angekündigt.
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    21.08.2022
    08:47 Uhr