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    Liebe auf der Flucht

    Der Film thematisiert nach Georges Simenon die Flucht der Franzosen vor der einrückenden deutschen Wehrmacht. Wenn sich hier die Handlung auf eine deutsche Jüdin (Romy Schneider) und einen ahnungslosen Franzosen (Jean-Louis Trintignant) konzentriert, verspricht das spannend zu werden. Wenn sich beide ineinander verlieben, obwohl sie verheiratet sind, ist es aussichtslos. Aber genau das ist der Punkt. In diesem grandiosen Kammerspiel bieten die beiden Hauptdarsteller Schauspielkunst vom Feinsten. Selten hat die Kamera sichtbar gemacht, was einer denkt. Hier verfolgt sie Zentimeter für Zentimeter das makellose Gesicht von Romy Schneider. Wir wissen Trintignant betrachtet sie! Ansonsten vermag die beredte Mimik der beiden mehr zu sagen als Worte. Beide liefern hier eine ihrer besten Charakterstudien ab. Und dann der unglaublich tolle, wortlose Schluss, eingeleitet nach einer überraschenden Wende. Auf der Bühne würde man das einen dramatischen Schlussvorhang nennen: unerwartet und offen. Einfach genial!
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    23.06.2022
    09:57 Uhr