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    Oma hilft

    Der deutsche Titel ist besser als der nichtssagende des Originals und da schwingt auch noch etwas von der weisen Altersironie mit.
    Was als generationenübergreifende Problemlösung angelegt war, endet dann aber doch als Märchen. Dabei ist die soziale Kälte der Behörden durchaus anrührend. Im Mittelpunkt dieses Dreipersonenstücks steht die pensionierte Lehrerin Huguette (Line Renaud), die wegen Zahlungsrückständen aus ihrer Wohnung geworfen wird. Nachbarin Marion (Romane Boringer, Tochter des großen Richard) hat Probleme mit ihrem schulpflichtigen Sohn Remi (Romann Berrux) und bietet ihr eine Kammer an. Huguette von nebenan bringt ihn wieder auf die Erfolgspur. Die einzig wahre pädagogische Weisheit des Streifens ist aber die Erkenntnis, den Junior schulisch das machen zu lassen, was er will. Und da hat Remis die Fachoberschule im Visier und nicht wie Mutter Marion will das Gymnasium.
    Dass Remi Huguettes Krims Kram über das Internet vertickt und ihr einen Tutorial Job auf You Tube bastelt, kann man noch nachvollziehen, aber dass die Mitschüler ganz Paris absuchen, als Huguette verschwunden ist, überrascht schon etwas. Zu stark war doch Remis Ablehnung. Kann seine Motivation wirklich sein, alles zu tun, was Huguette von Remi verlangt, nur damit sie verschwindet?
    Bevor Remis Lebensweg von Erfolg gekrönt wird, ist der Film zu Ende. Den Rest muss man sich denken. Die drei Hauptdarsteller sind gut gecastet, der Plot ist aus der Abteilung leichte französische Kost, wenn man vorsichtig optimistisch ist.
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    19.06.2022
    10:25 Uhr