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    Erwachsenwerden in den USA in den 1980er-Jahren

    Exklusiv für Uncut aus Cannes 2022
    Cannes-Liebling James Gray hatte mich bei meiner ersten Cannes-Festivalteilnahme 2007 mit „We Own the Night“ mit Joaquin Phoenix nachhaltig enttäuscht. Aber dieses Omen sollte sich mit seinem Coming-of-Age-Drama „Armageddon Time“ nicht wiederholen. Der sensibel erzählte Film handelt vom Erwachsenwerden und all seinen Familien-Herausforderungen in Queens in den 1980er-Jahren. Der Jungschauspieler Banks Repeta soll es einmal besser haben und wird in eine andere Schule, in eine Eliteschule eingeschrieben. Aber sein Wunsch ist es Künstler zu werden und nicht Manager oder Politiker. In der Eliteschule kommt es zu bizarren Begegnungen mit der Oberschicht. Fred und Mary Trump präsentieren ihre Sichtweise auf die Elite in den USA …

    Oscar-Preisträger Anthony Hopkins spielt nach „The Father“ nun den Großvater des Jungen, der einen guten Draht zu ihm hat und Lebensweisheiten mit ihm teilt. Mit der Zeit versteht der Junge, dass er in einer privilegierten Welt lebt. Vor allem in den Szenen mit seinem färbigen Freund wird ihm klar, dass es Unterschiede gibt. Der Großvater hat dem Jungen den Ratschlag gegeben, Unterprivilegierten zur Seite zu stehen. Nach einem Diebstahl werden beide Freunde von der Polizei erwischt und vorübergehend festgenommen. Wer die Gefängniszelle verlassen darf und wer nicht, muss ich an dieser Stelle wahrscheinlich nicht erwähnen.

    „Armageddon Time“ ist ein sehr realistischer Blick auf die USA in den 1980er-Jahren. Im Film steht der republikanische Kandidat Ronald Reagan vor der Wahl zum Präsidenten, der für ein System der Eliten stand. Mit dem ebenfalls republikanischen Donald Trump hatte die Welt bereits Erfahrungen jenseits jeder Vorstellungskraft erlebt und die Frage lautet: Wiederholt sich das Drama bei der nächsten US-Wahl 2024?
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    20.05.2022
    13:11 Uhr