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11 Bewertungen
76.8% Bewertung
  • Bewertung

    Elvis

    Fand den Film ganz gut
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    07.07.2022
    16:01 Uhr
  • Bewertung

    Elvis - Ein Wort genügt

    Exklusiv für Uncut
    Baz Luhrman ist keiner, der bei seinen Filmen kleckst, sondern klotzt - zumindest wenn es um opulente Ausstattung, bunte Kostüme und rasante Schnitte geht. Immer wieder gelang es ihm in seinen früheren Werken (Moulin Rouge, Romeo und Julia, Australia, Der große Gatsby ...) so dick aufzutragen, dass er sehr knapp an der Grenze des Kitsch vorbei schrammt und seinem Publikum in jeder Sekunde seiner Filme mehr zu schauen zu geben, als es überhaupt in der Schnelle mitbekommen kann. Seine Filme sind insgesamt alle weniger solche, die man sich ansieht, sondern vielmehr betrachtet und fühlt. Wahrheit, Schönheit, Freiheit und Liebe, die konzeptuellen Grundpfeiler aller seiner Filme (es gibt dazu sogar ein Logo, das sie im Vor- und Abspann ziert) markieren auch diesmal die Erzählstränge der Handlung. Weniger linear oder chronologisch sondern eher emotional gliedert sich seine quasi-Biografie des „King“ und die Pausen, in denen man keinen Elvis-Song zu hören bekommt, Elvis auf der Bühne schwitzt und ekstatisch zuckt während die jungen Damen in den ersten Reihen in ihren unschuldigen 60er-Jahren-Outfits den ersten (offiziellen) Orgasmus ihres Lebens bekommen und offensichtlich nicht wissen, wie ihnen geschieht, sind sehr, sehr kurz. Elvis Musik, seine Bühnenpräsenz, Ausstrahlung sprechen für Baz Luhrmann eindeutig für sich. Und wenn es mal keinen Song von Elvis gibt, dann erfahren wir mehr über die Wurzeln seiner Musik, die unter dem Einfluss schwarzer Musiker*innen und Sänger*innen entstand. So auch die erste Sucht, die Elvis nie mehr los ließ: die Ekstase bei ihm selbst und seinem Publikum, ähnlich einer evangelikal-freikirchlichen schwarzen Gospel-Kirche an einem beliebigen Sonntag, irgendwo in Tennessee in den 1950er-Jahren.

    Luhrmanns Messias Elvis wird in seinem Film ganz klar dualistisch von dem Colonel „Schneemann“ Parker (Tom Hanks) bedroht, der ihn genial aufbaute, dann aber rücksichtslos ausbeutete und im Film für seinen Fall verantwortlich gemacht wird. Selten, dass wir Tom Hanks in einer quasi bösen Rolle erleben dürfen, wenngleich er in Gestalt des lieben, fetten Onkels daher kommt, der am Ende aber nur sein Geld (und seine Schulden) im Kopf hat.

    Austin Butler ist für mich der klare Star des Filmes (neben der Musik, den Kostümen, den Bühnenshows, der Kamera und dem geilen Schnitt). Nicht nur, dass er Elvis dank Hairstyle und Make-Up zum Verwechseln ähnlich sieht, Austin hat sich die Moves und das Gehabe des King kompromisslos verinnerlicht und lebt seine Rolle durch und durch: kindlich-schüchtern und lasziv zugleich, manipulativ und manipulierbar zugleich, schwitzend, bis zur Heiserkeit singend und tanzend - einfach großartig. Selbst wenn man nach gut zwei Stunden vielleicht von den Songs langsam gesättigt ist fasziniert seine Performance immer noch.

    Ich wurde wenige Monate vor Elvis' Tod geboren, bin also kein Zeitzeuge seines Aufstiegs und Falls. Aber auch wenn ich ihn nur aus den Filmen, Nachrichten und den Geschichtsbüchern kenne, fasziniert seine Lebensgeschichte (bei aller Freiheit in ihrer Erzählung) durch die vielen historischen Wendepunkte, die während seiner Zeit passierten: Martin Luther Kings Tod, der Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung, das erste Aufbrechen der sexuell verklemmten Gesellschaft, den Widersprüchen zwischen öffentlichen Moralvorstellungen und den Sehnsüchten der jungen Menschen. Die Attentate auf die beiden Kennedy-Brüder, einer davon als Präsident. Dem Film gelingt es sehr gut zu vermitteln, welcher Druckkochtopf sich in der Faszination für Elvis (ähnlich den Beatles oder den Stones in England) damals entlud und ihn für immer unsterblich machte.
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    01.07.2022
    19:55 Uhr
  • Bewertung

    Jailhouse Rock

    Baz Luhrmann erzählt und hypnotisiert in ELVIS über einen spannenden Menschen, zeigt ein Best of seiner unglaublichen und zeitlosen Musik und die traurige Geschichte eines Familienvaters, der von seinem mysteriösen Manager in Form von Tom Hanks nicht nur ausgenutzt wird, sondern auch in die Erschöpfung und dem viel zu frühen Tod getrieben wird …
    Als ELVIS brilliert der unbekannte Austin Butler!
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    24.06.2022
    11:04 Uhr