... nun ist es halt so, dass auch ich "Requiem" vor diesem Film gesehen habe und mir seine Schwächen natürlich umso mehr auffallen müssen, noch dazu weil ich Requiem auf der Berlinale (siehe dort) als den mit deutlichem Abstand beeindruckendsten und beklemmensten Film empfand.
Vor allem, weil er komplett ohne irgendwelche Horror-Elemente auskommt. Das ist bei diesem Film nicht der Fall, ganz im Gegenteil. "The Exorcism ..." ist ein klassischer Horrorfilm, wenngleich in der Tarnung eines Gerichtssaalkrimis, die ich generell (und auch wenn sie noch so schlecht sind) für mein Leben gerne habe. Es ist dieser Schlagabtausch von Argumenten, Einsprüchen (stattgegebenen und abgewiesenen), instrumenteller Rhetorik und Überredungskunst.
Deshalb finde ich an diesem Film durchaus auch eine positive Seite: nämlich sein Bemühen, die Gerichtsverhandlung zu zeigen und die Geschichte der schrecklichen Ereignisse als Rückblenden einzubauen.
So entsteht eine durchaus interessante und erstaunlich gut gelungene Schilderung der unterschiedlichen Motive, mit denen die Beteiligten versuchten, Emily zu helfen, die immer noch Platz läßt,sich seine eigene Meinung zu bilden, was nun wirklich der Grund für ihren Tod gewesen war.
Natürlich erreicht dieser Film nicht annähernd jene aufrichtige Neutralität, die die große Stärke von "Requiem" war, aber zumindest genug davon, den Film bei mir in deutlich besserer Erinnerung zu behalten als ich es ihm eigentlich zugetraut hätte.