Forum zu Ragin

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    Mässige Literaturverfilmung

    Ragin - entspringt einer Kurzgeschichte , Krankensaal 6, Tschechovs. (die bereits schon mal von Karl Fruchtmann mit Karl Qualtinger als Ragin 1974 verfilmt wurde). Man mag zu Litaraturverfilmungen stehen wie man will Tatsache ist wie in diesem Fall , das die meisten unter der Fantasielosigkeit der Regisseure leiden. Leider auch hier der Fall. Die Geschichte ist recht nett erzählt, bleibt aber leider gegenüber der prägnanten direketen Erzählform Tschechovs bei weitem zurück. Kennt man das Buch nicht würde man es sogar als nicht schlechten Versuch abtun, aufzuzeigen wie dünn die Grenzen der Realität werden, wenn man versucht Wahnsinn zu verstehen. Leider bleibt es nur beim Versuch, denn der Regisseur kommt anscheinend nicht umhin den Film mit vielen Klischees zu verhunzen. Beispielsweise tauchen in jeder Wien-Szene Kaffehäuser und Oper mit untermalenen Donauwalzer auf, so als wäre dieser Film eine Fremdenverkehrswerbung der Stadt Wien. Weitere Ostblock-Klassiker wie hässliche Gewaltbereite Menschen und Folterstühle die im Dreck versinken (die beide im Roman nicht genannt werden) .
    Die guten seiten im Film sind trotzalledem die Dialoge da der Film weite Teile Tschechovs Gedanken benutzt und hier nicht viel dazudichtet (ausser die einer Opern-Sängerin, und dies äußerst gestellt und entrissen wirkt) Gott sei dank.
    Noch einen letzten Dank an die schlechte österreichische Synchronisation. Wer die Chance hat sollte sich den Film OmU ansehen.
    18.10.2005
    11:53 Uhr