Forum zu Dual

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    Die doppelte Anne

    Riley Stearns neue Sci-Fi-Komödie "Dual" folgt der phlegmatischen Anne, die auf Grund einer seltenen, tödlichen Krankheit einen Klon von sich anfertigen lässt, der sie nach ihren Ableben ersetzen soll. Als sie wie durch ein Wunder wieder völlig gesundet, will sie sich ihrer Kope erledigen, muss jedoch voller Entsetzen feststellen, dass sich die "falsche Anne" nicht nur bereits ihr Leben unter den Nagel gerissen hat, das Double scheint uhr sogar in vielerlei Hinsicht überlegen. Gemäß der Gesetzgebung, dass es immer nur eine Version einer Person in der Gesellschaft geben darf, müssen Anne und ihre Kopie in einem Duell auf Leben und Tod entscheiden, wer ihren Platz einnehmen darf. Auf Rache sinnend, unterzieht sich die sonst eher bewegungsarme Anne einem harten Training. Trotz des Interessanten Konzepts funktioniert der Film nicht ganz, der Humor bleibt irgendwann auf der Strecke.
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    24.01.2022
    16:37 Uhr
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    Send in the clones

    Exklusiv für Uncut vom Sundance Film Festival
    Viele von uns haben sich bestimmt schon mal davor gefürchtet, eines Tages plötzlich ersetzt zu werden. Sei dies nun im Beruf, im Liebesleben oder in anderen alltäglichen Gelegenheiten - wir alle haben Angst davor, nicht (mehr) gut genug zu sein, nicht unser vollstes Potenzial zu entfalten. Doch was, wenn es sich bei der Person, die uns ersetzen soll, um keinen Fremden, sondern schlichtweg um eine in jeglicher Hinsicht 'bessere' Version unseres Selbst handelt? Wir folglich das eigene Ich zum Feindbild erklären müssen? Diesen Fragen geht US-Indie-Darling Riley Stearns (u.a.: „The Art of Self Defense“) in seiner schrägen Sci-Fi-Komödie „Dual" nach.

    Sarah (Karen Gillan) ist sterbenskrank und hat nur mehr wenige Monate zu leben. Zumindest wird die junge Frau im Glauben gelassen, das wäre der Fall. Um ihrer Familie den Schmerz des kommenden Verlusts zu ersparen, lässt sie sich klonen und überlässt der Kopie ihr bisheriges Leben. Doch dann erhält Sarah auf einmal die Nachricht, dass sie sich komplett von ihrer Erkrankung genesen hätte und nun nicht mehr auf den sicheren Tod zusteuere. Blöd nur, dass ihr Klon sich bereits prima eingelebt hat und Sarahs früheren Partner wie auch ihre Familie mehr zufriedenstellen zu scheint, als ihr tatsächliches Ich. Die junge Dame möchte sich aber ihren rechtmäßigen Platz in der Welt zurückerkämpfen und zieht daher in die Schlacht gegen ihr 'verbessertes' Selbst. Ein Kampf auf Leben und Tod.

    Die verspielte Comedy ist in einer nicht definierten Zukunft angesetzt, in der lebensgefährliche Auseinandersetzungen zwischen Menschen und Klonen an der Tagesordnung stehen. Ein solcher Kampf wird bereits in der unter die Haut gehenden Eröffnungssequenz eindrücklich veranschaulicht. Das Level der hier gezeigten Brutalität bleibt aber bis zum Ende unerreicht. Stearns‘ Film bleibt die meiste Zeit über nämlich gewiss kein Action-basierter Genre-Streifen, sondern legt vielmehr Wert auf die quirligen Charakter-Dynamiken. Im Kern der Geschichte steht eine junge Frau, die zu ihrem ‚besten‘ Ich zurückfinden möchte, um mit sich selbst im Reinen zu sein. Karen Gillan („Guardians of the Galaxy“, „Jumanji“) begeistert gleich in doppelter Ausführung mit staubtrockenem Humor und todernster Mine. Ex-,,Breaking Bad“-Star überzeugt als Zenmeister-ähnlicher Selbstverteidigungstrainer Trent, der Sarah adäquat auf den Kampf gegen ihr geklontes Ich vorbereitet. Zuweilen mag der Plot etwas wirr und unausgegoren sein und die spezielle Note Humor des Films nicht zu jeder Sekunde zünden. Doch ist es Stearns‘ formalästhetischer wie auch narrativer Einfallsreichtum und die damit einhergehende Unberechenbarkeit, die „Dual“ zu einem insgesamt unvergesslichen Seherlebnis machen.

    Einzigartiges Sci-Fi-Kino mit Witz, Esprit und erzählerischem Mut!
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    24.01.2022
    12:43 Uhr