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10 Bewertungen
74% Bewertung
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    Toller Film

    Wacanda Forever ist ein actionreicher, spannender Film, mit einer spitzen Handlung. Dass der neue Black Panther eine Frau wird, hätte man vor einigen Jahren nicht gedacht. Die Handlung selbst ist wirklich sehr einfallsreich und super, das einzige Manko des Films ist, dass die "Unterwassermenschen" leider nicht verbergen konnten, dass sie die Luft anhalten.
    Im großen und ganzen ist er dennoch sehenswert und absolut zu empfehlen.
    04.12.2022
    08:08 Uhr
  • Bewertung

    Berührende und gelungene Fortsetzung

    Es ist naturgemäß nicht besonders leicht, nach einem so großen Erfolg wie bei dem ersten Teil nun in der Fortsetzung etwas noch besser machen zu müssen. Umso schwieriger ist es wenn der Hauptdarsteller inzwischen durch tragische Umstände verstorben ist und man eine neue Hauptfigur braucht. In diesem Fall muss ich allerdings zugeben, dass mir die Fortsetzung mindestens so gut gefallen hat wie der erste Teil, vielleicht sogar noch etwas besser, da er sich dafür Zeit nimmt aufsehr berührende Weise Chadwick Boseman zu ehren und im Gedächtnis zu bewahren. Auch im zweiten Teil fasziniert der Black Panther mit seiner Vision einer Welt in der Afrika der Welt sagt, wo es lang geht. Ausstattung, Schnitt, Spezialeffekte sind, wie man es ohne hin erwarten würde, von absoluter top Qualität. Die Gesamtlänge des Filmes fand ich in der Tat ein wenig lang, gleichzeitig konnte man sich an den vielen tollen inszenierten Action Szenen und eine insgesamt zumindest für mich doch auch spannenden Rahmenhandlung über so manche kurze Länge hinweg retten. Wahrscheinlich hätte es schon gereicht wenn man in den vielen slow motion Sequenzen nicht auf diese zeitliche Verzögerung gesetzt hätte.
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    29.11.2022
    13:50 Uhr
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    Mit anderen Wassern gewaschen

    Der rote Faden ist heillos zerfasert: Das MCU unter der Leitung von Kevin Feige, der ja, wie wir aus She-Hulk wissen, vielleicht nicht das ist, was er zu sein scheint, bringt das zerfranste Ende besagter Kurzware nicht mehr durchs Nadelöhr. Zu viele Geschichten, zu viele Antagonisten, zu viele Schauplätze. Jeder Film und jeder Serie kickt neue Storylines aus dem Kreativbüro, in welchem jeder für sich und gleichzeitig gegen alle für seine Ideen Gehör finden will. Das ist für jeden Film und jede Serie Stoff genug für jeweils eigene Phasen. Aus dem stringenten Hop-on der Helden Richtung Zukunft ist ein stetiges Verpassen des Zuges geworden, auf welchem man hätte aufspringen können. Die Lösung? Vom Chaos abwenden und sich selbst treu bleiben; an einer Geschichte weiterfeilen, die es bereits gibt und gerne eine Zukunft hätte, die über das Aufstreben oder Fallen eines Königreiches berichtet, das so autark und versteckt dahin existiert wie Bhutan, dabei aber die technologisch wohl fortgeschrittenste und daher auch mächtigste Nation ist auf einer alternativen Erde, die sich längst mit Extraterrestrischem herumschlagen musste, ganze fünf Jahre durch einen schnippenden Thanos verloren hat und an allen Ecken der Welt irgendwas am Brodeln weiß. Eine Welt, welcher der Klimawandel als ein geringeres Übel erscheint und die viel lieber um heiß begehrte Rohstoffe kämpft, die zum Beispiel als Vibranium allerlei Begehrlichkeiten weckt. Auf diesem Edelmetall fußt der Erfolg Wakandas, eines abgeriegelten Zwergstaates irgendwo in Afrika. Testimonial und Aushängeschild war dort der Black Panther oder eben König T’Challa, Mitglied der Avengers und einer nicht näher definierten Krankheit erlegen. Das musste so sein, diese Wendung ging nicht anders, denn Chadwick Boseman verstarb vor zwei Jahren tatsächlich. Wakanda und Black Panther also auch begraben? Nein. Potenzial für Geschichten hat diese kleine starke Welt noch genug, um das Interesse des Publikum zu erhalten. Und so macht Ryan Coogler aus der Fortsetzung seines oscarnominierten Königsdramas nun ein Königinnendrama epischen Ausmaßes, dass sich ohne viel Geschwafel mit einer traditionellen Politik auseinandersetzt, die Fortschritt und Geschichte in der Waage zu halten versucht.

    Was Individuen in ihrem sozialen Gefüge mitunter schwerfällt, nämlich sich selbst treu zu bleiben, will Wakanda als unabhängige Großmacht dennoch meistern. Das gelingt nicht immer. Schon gar nicht, wenn der Rohstoff Vibranium plötzlich andernorts zu finden ist, außerhalb des Königreichs, irgendwo im Atlantik. Dort wiederum weckt die internationale Gier den Schönheitsschlaf einer im wahrsten Sinne des Wortes versunkenen Kultur, die in den Comics zwar als Atlantis verstanden werden will, hier aber als Geschichte seiner Existenz eine gefühlvoll erzählte, plausible Legende im Rücken weiß, die einer Hochkultur Tribut zollt, die wir vielleicht nur mit sehr viel Blut und Gewalt und ganz viel Dschungel in Verbindung bringen, die 2012 den Untergang prophezeit und folkloristisches Artwork hinterlassen hat, das mit nichts zu vergleichen ist. Seinen Einstand bekommt dabei einer der ältesten Marvel-Unruhestifter überhaupt: Namor, der Sub-Mariner.

    Es treffen also zwei Pole aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sich dennoch aber abstoßen, vielleicht, weil sie doch mehr gemeinsam haben als sie dachten: nämlich das Streben, ihren Reichtum mit niemandem teilen zu müssen. Geht das in einer Welt wie dieser? Coogler macht die Probe aufs Exempel – das Know-How einer jungen Amerikanerin wird zum Spielball der Interessen, aus dem sich sehr schnell ein Welt- oder Völkerkrieg entwickeln kann. Wie das Spiel mit dem Feuer, zerfahrene Diplomatie und schlechtes Politikverständnis mit Luft nach oben plötzlich zum Unausweichlichen führen kann, stellt Wakanda Forever als fokussiertes und ausgewogenes Erzählkino dar, das mit der nötigen Gelassenheit aufgrund einer durchdachten Story Platz für alle Facetten eines Mainstream-Abenteuers lässt, das sowohl aufgrund seiner Schauwerte erstaunt, dabei aber auch nicht auf seine Dramaturgie vergisst. Die stille Trauer genauso geduldig abwartet wie Choreographien innerhalb schneidiger Actionszenen, welche Wert auf die Physis der Protagonisten legen.

    Es stimmt schon, aus der Betroffenheitswolke rund um den Black Panther kann sich der Film manchmal allzu schwer lösen, dafür aber schaltet er dann von null auf hundert zu einem gänzlich anderen Schauplatz, der aber nicht aufgesetzt wirkt, sondern aufgrund der neu erschaffenen Paradigmen entsteht: Wakanda Forever taucht diesmal tief ins Wasser und zeigt eine Welt, die um so vieles besser und authentischer auftritt als es seinerzeit im DC-Blockbuster Aquaman zu sehen war. Wo wallendes Haar und schlechtes CGI für unfreiwillige Komik gesorgt hatten, nimmt sich Coogler den Willen und die Zeit, sich wie James Cameron ernsthaft mit einer fiktiven Kultur auseinanderzusetzen, die menschenfeindliche Ökosysteme beherrscht. Dabei verknüpft er dies mit dem Traum über eine vergangene Hochkultur in Bildern, die aus einem Film von Chloé Zhao stammen könnten; mit zurückgenommenen digitalen Effekten, Natürlichkeit und Respekt vor der Kraft des Wassers. Nicht zu vergessen: Wakanda Forever öffnet einen Kleiderschrank voller atemberaubender Outfits und tragbarer Accessoires. Diesen Oscar, so prognostiziere ich, scheint der Film schon in der Tasche zu haben.

    Wer hätte das gedacht: Am Ende einer missglückten MCU-Phase gelingt den Marvel Studios tatsächlich noch ein stringenter Meilenstein, ein Balanceakt zwischen den Sehbedürfnissen seines Publikums und einer bekennenden Treue zu einer sich selbst genügenden Welt, die eigentlich auch ohne den ganzen universalen Überbau der Phasen und Storylines ganz gut zurechtkommen würde.
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    13.11.2022
    11:57 Uhr
  • Bewertung

    The Way of the Water

    Chadwick Boseman ist leider jung verstorben. In WAKANDA FOREVER gibt es keinen Ersatz für ihn. Deshalb tragen den Film Angela Bassett und vor allem Letitia Wright, die als Schwester Suri nicht nur um ihren König trauert, sondern vor allem um ihren Bruder. Das gehört zu den Stärken des Films.
    Die neue Bedrohung kommt in Form von „Fish Man“ namens Namor (eine Art AQUAMAN in Badehose), der sich mit Wakanda anlegt. Welch Überraschung, keine gute Idee. Die Gesamtstory gehört zu den Schwächen des Streifens.
    161 Minuten ist einfach zu lang. Aus meiner Sicht sollte man die BLACK PANTHER-Fortsetzung um minimum 45 Minuten kürzen, ohne das man was Wesentliches verpasst.
    By the way: BLACK PANTHER will return…
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    11.11.2022
    15:21 Uhr