Forum zu Scream

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7 Bewertungen
58.6% Bewertung
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    Der Film versucht so sehr top zu sein, dass es ihn leider schlecht macht. Auch ergeben unglaublich viele Szenen keinen Sinn. Leute tauchen permanent dort auf wo sie gerade gebraucht werden und verschwinden dann wieder im Nichts. Es ist einfach kaum etwas logisch durchdacht oder gar nachvollziehbar.
    07.03.2022
    14:02 Uhr
  • Bewertung

    What’s your favorite horror movie?

    Exklusiv für Uncut
    Ein mittlerweile ikonischer Satz, den man unverzüglich mit Wes Cravens Scream-Franchise verbindet, kommt er doch in nahezu jedem Ausleger – von Drew Barrymores legendärer Eröffnungsszene im Original bis zum vierten Teil – in der ein oder anderen Art und Weise in den Filmen vor. Auch die neueste Fortsetzung, die den simplen Namen „Scream“ trägt, beschäftigt sich mit den neuesten Entwicklungen im Horrorgenre und kommt dabei nicht um Kritik an toxischen Fans und den Qualitätsstreit um so genannten „gehobenen Horror“ herum. Nach dem Tod von Wes Craven, der als Schöpfer von Kultfilmen wie „Nightmare on Elm Street“ und „The Hills Have Eyes“ zu den wichtigsten Horrorregisseuren aller Zeiten zählt, ist „Scream“ nun der erste Teil der Reihe, bei dem Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett am Regiestuhl saßen. Das Regieduo hat mit „Ready or Not“ und „Devil’s Due“ bereits zuvor bewiesen, dass ihnen Genrekino am Herzen liegt.

    Elf Jahre ist her, seit die letzte Ghostface-Mordserie das verschlafene Städtchen Woodsboro heimgesucht hat. Nun scheint der Spuk zurückzukehren: Die junge Tara wird nach einem ominösen Telefonat in ihrem Haus angegriffen, überlebt die Attacke allerdings schwer verwundet. Taras entfremdete Schwester Sam reist darauf gemeinsam mit ihrem Freund Richie an, um ihrer Schwester beizustehen. Als auch sie im Krankenhaus attackiert wird, wird klar, dass es Ghostface eigentlich auf Sam abgesehen hat, die ein schreckliches Geheimnis verbirgt. Mit der tatkräftigen Unterstützung der unzerstörbaren Sidney, Gale Weathers und dem mittlerweile pensionierten Dewey versuchen sie den blutrünstigen Täter auf die Schliche zu kommen.

    Fast könnte man meinen, dass im Kleinstädtchen Woodsboro mittlerweile kaum mehr Menschen übrig sein dürften, die noch keiner Reinkarnation des Ghostface-Mörders zum Opfer gefallen sind, doch die überdurchschnittliche Mordrate im Ort scheint der Population einfach keinen Abbruch zu tun. Genau ein Vierteljahrhundert nach der Veröffentlichung des bahnbrechenden Originals führt uns die neue Version deshalb vor allem zurück zu seinen Wurzeln und zollt im Zuge dessen seinen ursprünglichen Schöpfer Wes Craven Tribut. Neben einer herzlichen Widmung am Ende des Films („For Wes“), wurde sogar ein Charakter nach der Horrorlegende benannt.

    Vergleicht man den Film mit seinen Vorgängern, so fällt vor allem auf, dass die Screentime für die Originale zurückgeschraubt wurde und dem neuen Cast mehr Raum geschenkt wurde. Mit der Ausnahme von Jenna Ortega, die bereits in der Eröffnungssequenz ihre Fähigkeiten als Screamqueen unter Beweis stellt, schwächelt die Neubesetzung schauspielerisch im Vergleich zu Neve Campbell, David Arquette und Courtney Cox allerdings massiv. Die (bewusst) klischeehaften Rollen der Teenager bleiben oberflächlich und eindimensional, weshalb es schwer fällt sich emotional auf das Ableben der Figuren einzulassen.

    Im Gegensatz zu neu eingeführten Charakteren haben sich die Alteingesessenen seit dem schmerzlichen Tod Randys im zweiten Teil nur allzu sicher fühlen dürfen – ein Umstand, der sich mit Scream 5 aber nun ändern wird, denn diesmal werden (Achtung Spoiler!) nicht alle Originalfiguren mit bloßen Wunden davonkommen. Für eine weitere Überraschung sorgt die rätselhafte Rückkehr einer längst totgeglaubten Person. Vor allem eingefleischte Scream-Fans dürfte dieses Wiedersehen Freude machen.

    Ursprünglich hätte schon der vierte Teil als eine Art „Soft Reboot“ dienen sollen, nachdem dieser allerdings finanziell vollkommen floppte, wurden die Pläne für eine Fortsetzung vorerst auf Eis gelegt. Der sich bereits jetzt abzeichnende Erfolg von „Scream“ könnte somit den Weg für viele neue Fortsetzungen bahnen, und wer ganz genau hinsieht könnte bereits ein paar Anspielungen auf mögliche Sequels entdecken.

    Ein Thema, dass der Film sehr gekonnt anschneidet, ist „toxisches Fandom“, mit dem vor allem eine Anhängerschaft von Filmen oder Comics gemeint ist, die sich sehr stark mit dem Original oder dem Ursprünglichen eines Franchise verbunden fühlt und häufig Veränderungen und Innovation vehement ablehnt. Vor allem einer hat das in den letzten Jahren deutlich zu spüren bekommen: „Star Wars - The Last Jedi“-Regisseur Rian Johnson. Darauf anspielend macht „Scream“ Rian Johnson für den innerhalb des Scream-Universums handelnden achten Teil der Stab-Reihe verantwortlich, der eingefleischten Stab-Fanatiker*innen genauso sauer aufstößt, wie es in echt bei „The Last Jedi“ der Fall war.

    Die gewohnte Mixtur aus Teenie-Drama, Whodunit und Gemetzel funktioniert auch beim fünften Versuch immer noch gut, allerdings zeichnen sich schon recht schnell Verdächtige ab und die große Demaskierung von Ghostface in der Klimax verliert etwas an Wirkung.

    Auch wenn „Scream“ in Bezug auf Innovation und Spannung nicht an das Original herankommt, die Mördermystery ist durchaus einen Kinobesuch wert (das bisherige Einspielergebnis spricht für sich) und vermag sowohl eingefleischte Scream-Enthusiast*innen als auch Genrenewbies von seinen Qualitäten zu überzeugen.
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    20.01.2022
    20:35 Uhr