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75% Bewertung
  • Bewertung

    Da ist der Wurm drin

    Wie habe ich bedauert, dass Michael Rookers Figur des Ziehvaters Yondu im zweiten Teil der Guardians-Trilogie seinen letzten Auftritt absolviert hat. Ich muss gestehen, der blauhäutige Pirat mit seiner pfiffigen Pfeilwaffe war schon sowas wie mein Lieblingscharakter in diesem Universum. Doch auch wenn Rooker seine Rolle nicht mehr so wirklich ausleben kann – zu Gunns Haus- und Hofensemble zählt er trotzdem. Denn mit Slither – Voll auf den Schleim gegangen war er von Anfang an dabei. Übersehen wird man ihn nicht, denn seine Figur ist diesmal eine, die ihr Äußeres so lange verändert, bis kaum mehr menschliche Züge erkennbar sind. Fast so wie in David Cronenbergs Die Fliege? Wohl eher wie in John Carpenters The Thing. Letztendlich bleibt ein Organismus zurück, der die Weltherrschaft an sich reißen will. Um diesem Bio-Aggressor das Handwerk zu legen, bedarf es eines guten Magens. Und etwas Verständnis für Charles Darwins Leitsatz: Survival of the fittest. Nicht unterschätzen sollte man auch das eigene Verständnis dafür, dass wir alle doch nur aus einem Haufen Zellen bestehen, die so ihre Befehle haben und das tun, was sie tun müssen. Dass sich die biologische Beschaffenheit aufgrund dessen, das extraterrestrische Organismen dazwischenreden, ganz anders ausgestalten kann, sollte einer gewissen objektiven Betrachtung überlassen werden. Und dann – ja, dann hat man seinen Spaß. Mit Eiterbeulen, explodierenden Körpern und grotesken Mutationen, die dem Invasor aus der Hand fressen. Doch was wäre ein Splattervergnügen wie dieses, hätte James Gunn nicht auch gleich mehrere Handvoll Zombies im Repertoire. Die schieben sich ebenfalls durch die Gassen, gesteuert von sagen wir mal den spanischen Wegschnecken nicht ganz unähnlichen Parasiten, die durch die menschliche Futterluke ins Gehirn gelangen.

    Die amerikanische Kleinstadt ist dabei immer und überall der ideale Schauplatz Nummer Eins (wenn man mal von arktischen Forschungsstationen absieht), wenn es darum geht, den Worst Case zu entfesseln. Der angrenzende Wald ist dabei die Quelle allen Übels. Und kaum streift Michael Rooker durch den Forst, hat’s ihn auch schon erwischt. Ehefrau Elizabeth Banks weiß noch nichts von ihrem Unglück, und Polizist Nathan Fillion (auch in Guardians of the Galaxy Vol. 3 zu sehen) kann im Rahmen der eskalierenden Ereignisse nur noch staunend kundgeben, wie sehr er nicht glauben kann, was er sieht.

    Jene, die Slither auf den Schleim gehen wollen, bekommen ein deftiges Mahl serviert. Gunn erprobt seinen Stil in einem parodistischen Genre-Punsch aus Zombiefilm, Science-Fiction und Body-Horror, alles in der Isolation eines abgelegenen Kaffs irgendwo im Nirgendwo, dessen Abgeschiedenheit erst die Hölle auf Erden möglich macht. Trotz des hohen Ekel- und Blutfaktors, trotz dieser heillos überzeichneten Eskapaden, herumspritzend mit allen möglichen Körpersäften und bizarren koitalen Riten, die, wenn man im Zoologiehandbuch blättert, längst im irdischen Tierreich zum Usus gehören, bleibt Slither so richtig bodenständig. Trockener Humor, vorzugsweise als ironisches Statement, nimmt damals schon die freche Schnauze eines Rocket Raccoon vorweg. Dabei hätte dieser einen Tick sarkastischer sein können, etwas rotzfrecher und doch nicht so um die Kompensierung bizarrer Ereignisse bemüht. Die große Furcht dabei, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren, und die Gunn auch in seinem Suicide Squad-Spinoff Peacemaker nochmal durchlebt, hängt hier als erschreckende Eventualität über allem. Ein frecher Spruch relativiert vieles – aber eben nicht alles. Und so bleibt Slither in erster Linie ein zwar launig erzählter und leichtgewichtiger, aber durchaus mysteriöser Creature-Thriller, der sich lieber vor den Meistern des Genres, die ihn wohl inspiriert haben, ehrfürchtig verbeugt, als diese lächerlich zu machen.



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    08.07.2023
    19:00 Uhr
  • Bewertung

    Im Land der Raketenwürmer

    könnte der Film auch heissen, aber nein, das ist ein anderer Film. Erfreulicherweise handelt es sich bei SLITHER um einen tollen Genrefilm, der mit genialen Einfällen, durchschnittlichen Schauspielern (ausser Michael Rooker) und großartigen Effekten Fans begeistert! Für zwischendurch ist SLITHER unbedingt sehenswert!
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    12.11.2006
    15:59 Uhr
  • Bewertung

    Netter Splatterfilm,

    Ehrlich gesagt: ich hab schon mehr gelacht, der Film ist dann aber doch lustig. Man merkt James Gunn die Arbeit bei Troma an. Gute Leistung!
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    17.08.2006
    13:17 Uhr
  • Bewertung

    Abscheulicher Spaß

    James Gunn liefert mit „Slither“ einen schrägen, comicähnlichen Horrorfilm, auf dem er seine ganz eigene Spur von schwarzem Humor hinterlässt. Der Film ist daher in gleichem Maß abscheulich und unappetitlich wie er stets gehässig zu grinsen scheint. Zudem wurde die Cast (u.a. mit dem wunderbaren Nathan Fillion) überaus passend gewählt und nimmt nichts und niemanden allzu ernst, was dem Film nur zugute kommt. Ein unglaublicher Spaß irgendwo zwischen Grauen und Lachen, von dem die Macher von „Scary Movie“ bloß träumen können.
    13.08.2006
    18:45 Uhr
  • Bewertung

    wohl einer der

    lustigsten horrorfilme, die ich in letzter zeit gesehen hab!! stark angelehnt an philip kaufmanns "die körperfresser kommen", ein bissi von zombie, gut durchgerührt und dann gepaart mit einer großen portion komik bietet der film angenehme unterhaltung für zwischendurch!
    wo kriegt man denn schon von aliens gesteuerte, völlig nach fleisch dürstende Hirsche
    zu sehen?!!!!
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    12.06.2006
    16:59 Uhr
  • Der dt. Untertitel sagt schon alles ...

    ... bin ich mir nach Sichtung der US-Trailer sicher. Denn wer für diesen Film Eintritt bezahlt, der ist den Produzenten "auf den Schleim gegangen"...

    Nicht mal freiwillig geh ich den Film.... !!!
    uncut_profilbild_558ce708a7.jpg
    21.04.2006
    13:57 Uhr
    • Die Aussage ist paradox...

      freiweillig kann man immer gehen, es ist eher, dass man dich mit Gewalt zwingt den Film zu sehen...;-))
      susn_15a35adfde.jpg
      22.04.2006
      11:55 Uhr
    • ähhh....

      ... ja, da hast Du Recht.

      ich meine natürlich: nicht mal auf Einladung. :-))
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      22.04.2006
      13:42 Uhr
    • Bewertung

      Untertitel

      In diesem Fall muss man sagen, dass der deutsche Untertitel wieder einmal dumm bis zum Geht-nicht-mehr ist und man sich wirklich am Besten eine Meinung über den Film bildet, indem man ihn sich ansieht - "Slither" gehört nämlich eher zur Sorte "Shaun of the Dead" und hat durchaus Niveau. Auf den dt. Untertitel kann man sich hier also wirklich nicht verlassen, um einen Film zu kritisieren. :)
      13.08.2006
      18:50 Uhr