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80% Bewertung
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    Wortlos, stimmlos oder?!

    Der Film von Mark Herman steht durchaus in der großen Tradition der Brit-Comedy, aber er geht noch darüber hinaus und nimmt eine Sonderstellung ein. Bereits der Titel legt den Grundstein dafür, dass man nur in Superlativen von diesem großartigen Film sprechen kann. Er ist total ironisch, dabei voll spritzig und von rührender bis überdrehter Komik. Die fünf Hauptdarsteller sind einfach grandios und übertreffen sich selbst in der Darstellung skurriler Typen, die alle um die Hauptperson LV (sprich ‘Elvie‘ siehe Titel) kreisen. Das ist Jane Horrocks, die hier alle Evergreens selbst singt und mit ihrer echten Pieps Stimme vorübergehend zum Bühnenstar avanciert. Mutter Mari (Brenda Blethyn) ist eine altersgeile Säuferin, die wir so scharf und prollig noch nie gesehen haben. Ray (Michael Caine) als Impresario, der Elvie sponsert und Mari beglückt. Mr Boo (Jim Broadbent) in gelacktem schwarzem Langhaar besitzt das Varieté. Die alle wollen nur eins von Elvie: ‘Geldverdienen‘. Allein der ebenso schüchterne Billy von der britischen ‘Telekom‘ verehrt LV wirklich. Dafür muss der ‘Vogelexperte‘ die Anspielungen über den Umgang mit ‘Vögeln‘ ertragen. Er findet seine Freiheit durch seine Tauben, sie durch die Musik der Weltstars, die sie heimlich imitiert. Der Aufstieg klappt einmalig bevor er dann im Flammenmeer von LVs Haus untergeht. Sie kann nur singen und wächst auf der Bühne über sich hinaus, wenn sie den Geist ihres toten Vaters sieht. Wenn der verschwindet mutiert sie wieder zum stummen Entlein.
    Den Unterschied zu den reinen Working Class Comedies macht inhaltlich die tragische Mutter – Tochter Beziehung mit echter Dramatik und der Doppelfunktion der Tränen bei uns Zuschauern. Man kann hier Tränen lachen und weinen. Auch der Schluss ist ungewöhnlich anders. Ein schauspielerisches Highlight erleben wir, wenn Ray LV mit dem Märchen vom Kolibri überredet doch aufzutreten.
    Ray, Mr. Boo und Mari scheitern alle irgendwie, nur LV und Billy freuen sich des Lebens… Ein Happy End der Extraklasse.
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    13.05.2017
    13:31 Uhr
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    Dieser Film...

    ...ist wirklich schwer zu beurteilen. Einerseits ist er wirklich nett gemacht und mit ein paar tollen Darstellern, aber andererseits geht er wohl mit der Grundthematik ein bisschen zu nett um. Der Film ist nie wirklich provozierend oder bissig, man könnte fast meinen ein bisschen wehleidig inszeniert, vor allem wenn Ewan McGregor versucht, seine Angebetete aus den Fängen ihrer Mutter und dessen Freund (übrigens ein toller Michael Caine) zu befreien. Hätte mehr werden können.
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    27.09.2006
    22:57 Uhr