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    Tod im Pool

    Es ist wohl Billy Wilders ernstester und düsterster Film, mit dem er uns aber keineswegs schocken will. Deshalb nimmt er auch das Ende vorweg: ein Toter kann nicht über seinen eigenen Tod berichten. Höchstens aus dem Jenseits. Gloria Swanson spielt die abgehalfterte Diva, die der Frust in den Wahnsinn treibt unnachahmlich. Und auch William Holden als erfolgloser Schriftsteller, der von ihr ausgehalten wird, überzeugt als lässiger aber keineswegs herzloser Lover. Außerdem sehen wir Filmlegenden wie Cecil B. DeMille und Buster Keaton.
    Was den Film darüber hinaus zu einem der ganz Großen macht, ist, dass er noch eine andere Ebene hat: es setzt humorvolle und ironische Seitenhiebe auf das alte Hollywood. Und er findet einen akzeptablen Schluss, nachdem uns zuvor Erich von Strohheim (selbst Regisseur) eine überraschende Wendung geboten hat. Wilders technische Meisterschaft zeigt sich in der Kameraeinstellung der Leiche im Pool. Hier von unten vom Wasser aus aufgenommen. Ein Klassiker eben, der auch nach Jahrzehnten sehenswert bleibt.
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    11.07.2021
    10:37 Uhr