Ein zwar zwischendurch etwas langatmiger Dokumentarfilm, aber der "Ertrag" und Wert dieses Films kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus der Zeit des Nationalsozialismus sprechen mit der Enkelgeneration - und schildern, was sie wie tatsächlich erlebt haben oder wie sie es gesehen haben bzw. sehen wollten. Auch wenn man schon viel über diese Zeit gehört und gesehen hat - die authentischen Zeitzeugenberichte berühren, u.a. ein Mann, der Schlimm(st)es mitgemacht hat - und dennoch irgendwie Lebensfreude ausstrahlt, die er nach dem Krieg wiedergewonnen hat;
Dass der Film nicht wertet, sondern tatsächlich "nur" dokumentiert, mag möglicherweise irritieren, hat aber einiges für sich. Das Publikumsgespräch mit Regisseur Fabian Eder sowie Katharina Stemberger im KIZ Graz hat die ernste Lage in unserer Zeit, was den wieder stark steigenden Antisemitismus angeht, vor Augen geführt - aber es geht auch um den grundsätzlichen Umgang der Menschen miteinander.
