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78.3% Bewertung
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    Oh Baby!

    "Ninjababy" hat mich positiv überrascht! Nach dem Trailer und der Synopsis dachte ich, dass es nicht ganz meinen Humor treffen wird. Ich fand die Dialoge aber dann doch ziemlich witzig und auch der Einsatz des comicartigen Ninjababys wird zum Glück wird nicht überstrapaziert. Zusätzlich gibt es auch noch den ein oder anderen berührenden Moment und sehr viele schrullige Charaktere. Das Ende fand ich leider nicht ganz so gelungen, allerdings ist die Reise bis dorthin eine ziemlich aufregende!
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    20.03.2021
    16:45 Uhr
  • Bewertung

    Guck mal wer da spricht

    Nachdem "Ninjababy" bereits im Zuge der Berlinale einem größerem Publikum zugänglich gemacht wurde, durfte man diese Woche auch am South by Southwest Festival in den Genuss der exzentrischen Komödie kommen. Der Film folgt der partylustigen Rakel, die viel zu spät von ihrer Schwangerschaft erfährt und so vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Ihr schlechtes Gewissen, das sie wegen ihrer mangelnden Muttergefühle plagt, manifestiert sich schließlich als der Fötus eines Tages beginnt als Comicfigur zu ihr zu sprechen und ihren turbulenten Alltag kommentiert. Die Komödie zeigt auf liebenswerte Art und Weise, dass nicht jede Frau zum Muttersein geboren ist und man für diese Einstellung kein schlechtes Gewissen zu haben braucht. Obwohl die Story selbst erstmal nicht besonders innovativ wirkt, überzeugt "Ninjababy" vor allem durch seine Authentizität und seinen Charme.
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    18.03.2021
    23:05 Uhr
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    Schwanger wider Willen

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2021
    Das skandinavische Kino genießt weltweit hohe Anerkennung. Während jedoch Schweden und Dänemark jährlich Filme produzieren, die auch international Erfolge feiern, findet die Kinokultur Norwegens außerhalb der eigenen Landesgrenzen kaum Beachtung. Der Tragikomödie „Ninjababy“, die im Rahmen der Nebenschiene „Generation 14plus“ bei den 71. Filmfestspielen von Berlin seine Weltpremiere feiert, wird es da hoffentlich anders gehen.

    Die Norwegerin Yngvild Sve Flikke erzählt in ihrem neuen Film von einer jungen Frau, die ungewollt schwanger wird. Die eigenbrötlerische Rakel (Kristine Thorp) hat viele Pläne für ihre Zukunft – ein eigenes Baby war vorerst bestimmt keiner davon. Als sie erstmals von ihrer ungeplanten Schwangerschaft erfährt, staunt sie schon nicht schlecht. Nachdem der jungen Künstlerin dann auch noch mitgeteilt wird, dass sie bereits im sechsten Monat schwanger ist und eine Abtreibung daher unmöglich sei, muss sie sich auch noch mit vielen Fragen auseinandersetzen. Wer ist nun eigentlich der Vater? Und ist sie als chaotische Mitzwanzigerin überhaupt im Stande ein Kind großzuziehen? Ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Ingrid (Tora Christine Dietrichson) sowie zwei der potentiellen Väter stehen Rakel während dieser schweren Zeit zur Seite.

    Rein konzeptuell erinnert das norwegische Comedy-Drama etwas an Jason Reitmans mehrfach preisgekrönten Indie-Hit „Juno“ aus dem Jahre 2007. Regisseurin Flikke schafft es aber dieser angestaubten Story-Schablone frischen Wind zu geben. Vor allem sind es die einfallsreich gestalteten Animationszwischensequenzen, die nur so vor Kreativität sprühen. Gleich zu Beginn wird dem Publikum mithilfe einer amüsant aufbereiteten Cartoon-Sequenz das chaotische Dasein unserer Protagonistin veranschaulicht. Der besonders spannende Kniff ist es jedoch, das Baby in der Vorstellung der Hauptfigur als sprechendes Strichmännchen zum Leben erwachen zu lassen. Rakel, die auch gerne mal als Cartoonistin arbeiten würde, visualisiert ihr potentielles Kind nämlich selbst als Banditenmaske tragendes Baby mit eigener Stimme. Das sogenannte ‚Ninjababy‘ erscheint ihr in ihrer Vorstellung immer in den ungünstigsten Situationen und löst sich kaum mehr von seiner Schöpferin los.

    Abseits der erwähnten Alleinstellungsmerkmale weiß der Film aber auch als warmherzige Indie-Dramedy im klassischen Sinne wunderbar zu funktionieren. Unter anderem tragen dazu mit Sicherheit die amüsant-schrulligen Figuren bei. Allen voran die zwei möglichen Väter von Rakels ungeborenem Kind, der Karatelehrer Mos (Nader Khademi) und ihr lediglich „Dick Jesus“ genannter Ex-Lover (Arthur Benning), versorgen den Film mit herrlicher Situationskomik. Es ist jedoch auch die kraftvolle Schauspieldarbietung von Hauptdarstellerin Kristine Thorp, die den Film zusammenhält und ein ansteckendes Maß an Energie verleiht. Die Energie, die von ihrer Performance ausgeht, wird adäquat durch flotte Schnitte gebändigt.

    Im Finale drückt die norwegische Tragikomödie etwas zu bemüht auf die Tränendrüse und vergreift sich leider das ein oder andere Mal zu oft an gängigen Erzählklischees. Nichtsdestotrotz ist „Ninjababy“ ein durchwegs sympathisches und effektiv erzähltes Werk, dem reichlich Charme und kreativer Esprit verabreicht wurde. Freches Kino aus Norwegen mit Potential zum Publikums-Favoriten!
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    16.03.2021
    10:46 Uhr