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    Harry der Held

    Als Romanze angelegt driftet der Plot über die Schmonzette in den Heroenkult. Der Titel betrifft nur teilweise den Inhalt des Films, denn die erste Hälfte ist ein Lehrfilm über die Arbeitsweise der Marine. Dokumentarisch penibel hat Regisseur Mark Robson die Arbeitsweise auf einem Flugzeugträger geschildert. Etwaige Unfälle macht der exzellente Pilot Harry Brubaker durch sein Können wett. Wenn mal ein Fangseil reißt, bringt er seinen Jagdflieger auf Deck auch so zum Stehen. Im Einsatz an der Front des Korea Krieges beweisen sich die Männer um Brubaker als Helden. Mit Ehefrau Nancy (Grace Kelly) verbringt Harry eine Woche in Tokio. Sie ist das Blondchen, das ansonsten am heimischen Herd schaltet und waltet, doch als Tochter eines Generals bekommt sie Urlaub. In den verklemmten 50er Jahren war Grace im Badeanzug ein Aufreger, ebenso ein gemeinsamer Besuch im Hallenbad, als er mit seiner Familie einen Pool mit einer Japanischen Familien teilen muss: ohne Badeanzug versteht sich. Endlich kommt der Kriegseinsatz: Harrys Geschwader zerstört zwar die im Titel erwähnten Brücken, wird aber abgeschossen. Im Kampf gegen eine zahlenmäßige Übermacht der Koreaner verliert er sein Leben – allein im Grabenkampf. Am Ende stellt sein Kommandeur Tarrant (Frederic March) die Frage unbeantwortet in den Raum ‘Was sind das für Männer?‘ Die Zuschauer wissen es ‘Helden!‘
    Für einen Kriegsfilm ist die seltene Komik recht platt, die Handlung menschlich und militärisch überzogen und fern der Realität ziemlich konstruiert. Eine heute nur schwer nachvollziehbare Heroisierung der Akteure.
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    24.01.2021
    13:03 Uhr