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    Flaches Starkino

    Der Altmeister Pierre Granier-Deferre hat den Roman von Georges Simenon wie in den 70er Jahren üblich mainstreammäßig umgesetzt. Die beiden Superstars Alain Delon (Jean) und Simone Signoret (Witwe Couderc) setzen zwar ein paar wenige Highlights können aber die Kastanien auch nicht aus dem Feuer holen. Der Plot ist zu durchsichtig oder zu eindeutig. Dabei gäbe es viel familiäre Hintergrunddetails über die Lebensumstände der Witwe Couderc, ihren Werdegang wie sie wurde was sie jetzt ist, sowie der Streit mit ihrer Familie, die ihr das Leben als Nachbarn in einem kleinen Dorf nicht leicht machen.
    Madame beschäftigt Jean, einen geflohenen Mörder und Dieb wie wir erst gegen Ende erfahren auf ihrem Hof, bald auch in ihrem Bett. Der Altersunterschied und der unterschiedliche soziale Status böten genügend Konfliktpotential. Und Jean treibt es auch noch mit Félicie (Ottavia Piccolo) einer jungen unverheirateten Mutter aus Madames verfeindeter Verwandtschaft, die ihn bei der Polizei anzeigt.
    Es läuft alles ziemlich glimpflich ab, bis die Gendarmen Jean einkreisen. Er gibt wie meistens den sterbenden Schwan in slo-mo. Warum es die Witwe Couderc dann auch noch so ganz nebenbei erwischt, bleibt ebenso unklar wie die Tatsache, dass Félicie erst Jean verpfeift, seinen gefälschten Ausweis klaut und dann warnt. Alles in allem schwach.
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    12.04.2020
    13:24 Uhr