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    Drei Frauen & Comanchen Todd

    Das Markenzeichen der Western von Delmer Daves ist das überdurchschnittlich hohe Niveau seiner Filme. Darunter leidet bisweilen schon mal die Spannung oder es kommt wie hier ein völlig verkopftes Konstrukt heraus.
    Comanchen Todd (Richard Widmark) hat aus Rache gemordet, wird verfolgt und gefangen genommen. Er schließt sich einem Siedlertreck an. Der wird von Apachen überfallen, Frauen und Kinder umgebracht.
    Im übriggebliebenen Rest sind drei Frauen: die beiden Schwestern Jolie (Susan Kohner) und Valinda (Stephanie Griffin) und Jenny (Felicia Farr), die auf Todd ein Auge geworfen hat. Ihr kleiner Bruder Billy (Tommy Rettig) findet das echt gut. Jolie ist ein Halbblut, wie man das damals nannte und Valinda (Stephanie Griffin) gibt die lernfähige Rassistin. Sie ist blond und engstirnig. Bevor die Armee den Treck rettet, wird über das Leben in der Stadt im Vergleich zum Leben in der Natur diskutiert. Letzteres ist ja wohl besser. Vorsätzlicher Mord wird mit dem Töten im Krieg verglichen und Missetaten gegen Wohltaten aufgerechnet. Todd, der wie der Regisseur Delmer Daves längere Zeit bei den Indianern verbracht hat, erklärt, warum die Lebenden wichtiger sind als die Toten, denen es in den Ewigen Jagdgründen doch gut geht. Auch das in Amerika so populäre Sprichwort ‘Auge um Auge…‘ wird bemüht. Valinda ändert ihre Meinung, Jolie hatte ohnehin immer recht und Jenny bekommt Todd, nachdem er in einem Prozess freigesprochen wurde. Ein etwas theatralisches Resümee aller Beteiligten fasst am Schluss den Plot nochmals zusammen. Überflüssig wie der nichtssagende Titel. Dabei wird vergessen, dass die optischen Pluspunkte des Films die Landschaft und der Himmel sind. Neben der Message Mörder sind auch Menschen.
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    29.03.2020
    14:15 Uhr