Für manche mag "Perdita Durango" ein billiger, dafür umso blutrünstigerer Schundfilm sein, aber auch wenn er stellenweise starke Ähnlichkeit zu Tarantino und vor allem seinen Antihelden aus "From Dusk till Dawn" hat, trägt er doch unverkenntlich Álex de la Iglesias Handnote. Die Bösartigkeit der Handlung kennt kaum Grenzen, schlägt aber immer wieder sanft an die Tür realer Vorkommnisse wie den Aberglauben in Spanien. Dennoch verdankt der Film seinen geheimen Kult in erster Linie seinen beiden Hauptdarstellern: einer durchtriebenen Rosie Perez sowie hauptsächlich einem diabolisch guten Javier Bardem, der ähnlich Moussa Maaskri einer der wenigen Darsteller ist, die den wilden Bad Boy der nicht amerikanischen Filme überzeugend verkörpern können. Definitiv kein Film für Zartbesaitete - aber leider auch kein Film für Fans von James Gandolfini, denn seine Nebenrolle ist eine der schlechtesten (auch in Punkto darstellerische Leistung), die Gandolfini je verbrochen hat, obwohl er an und für sich eher gegenteilige Arbeit leistet.