Wie heißt es doch so schön: "Ich wollte den Film ja mögen..."
Immerhin hat "Gemini Man" ja alle Zutaten, die man sich von einem potentiellen Blockbuster nur wünschen kann: einen der besten Regisseure die es gibt, einen tollen Hauptdarsteller, hohes Budget und revolutionäre Technik. Was sollte also schief gehen? Erwartet uns hier vielleicht sogar ein bahnbrechender Film a la "Matrix"? Weit gefehlt... leider!
Zuerst das Positive: Der jüngere Will Smith wurde ja gänzlich computeranimiert. Das ist echt wunderbar gelungen und wenn man das nicht weiß, sieht der Kollege aus wie echt.
Bleiben wir beim Technischen: 2012 hat Peter Jackson mit der Bildrate experimentiert. "The Hobbit" kam mit 48 anstatt der üblichen 24 Bildern pro Sekunde ins Kino. Das hat den Effekt, dass das Bild wesentlich klarer und schärfer ist. Nebeneffekt ist allerdings, dass der Kinofilm wie eine billige Seifenoper aus dem Fernehen aussieht. Deshalb kam man wieder von der Technologie ab. Nun beehrt uns Ang Lee mit ganzen 120 Bildern pro Sekunde. Auch wenn die meisten Kinos bei uns das technisch gar nicht bringen können, heißt das aber immer noch, dass das Bild wirklich gestochen scharf ist. Trotzdem bleibt der Eindruck einer billigen TV-Produktion.
Das wirkliche Problem des Streifens ist allerdings das Drehbuch. Will Smith kennt das ja bereits von seinen anderen Flops "Wild Wild West" und "After Earth". Eine hanebüchene Story, unlogisch und löchrig wie ein Schweizer Käse - da kann selbst das beste Produktionsteam nichts mehr retten.
Fazit: Der Film hätte echt toll sein können. Das miese Drehbuch verhaut aber alles. Ewig schade um die vertane Chance.