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    Friedhof der verschenkten Möglichkeiten

    Das war einer der langweiligsten, farblosesten, blutleersten Filme, die ich in den letzten Jahren gesehen habe.
    Es mag schon sein, dass man aus politischen Gründen diesen Film besonderes Lob zukommen lassen möchte, da er aus einer gänzlich verfahrenen, eigentlich unhaltbaren Situation noch immer versucht, etwas menschlich vetägliches herauszupressen. Sehr verdient, dieser Versuch, aber leider wird er dem Anspruch nicht gerecht.
    Wer "Schwein von Gaza" verwöhnt ist, wird mit diesem schläfrigen Versuch, an einer unwirklichen Wirklichkeit vorbeizuträumen, wenig anfangen können.
    Wo jener mit überbordender und beissender Situationskomik manchmal übers Ziel hinausschießt, sodaß die Komödie droht, zum Selbstzweck zu verkommen, bevor sie sich davor virtuos selbst rettet, da herrscht in "Tel Aviv On Fire" nur buchstäblich gähnende Leere, die zusätzlich noch oftmals dreifach dem Zuschauer vorgekaut wird - einmal als szenische Idee, dann als Skriptumsetzung, und schließlich in der Serienszene.
    Dabei hätte der Film durchaus Potenzial, aber selten habe ich einen Film gesehen, der aus einem derart interessanten Plot so wenig macht.
    Leider hat das Feulleton sich bislang nicht getraut, "Tel Aviv on Fire" als den Stimmungskiller zu outen, der er ist, und die Probleme klar zu verorten: Der Regisseur des Trailers hat eindeutig den besseren Film gemacht.
    20 % für ein paar nettere Spiel-Im-Spiel Szenarien.
    30% Abzug allein für einen Palästinenser, den es in Palästina nicht geben kann. In Paris, vielleicht, oder in Wien.
    Fazit - die Unwirklichkeit trifft die Wirklichkeit nur, wenn sie unwirklicher als Wirklich ist - aber doch wirklich wirkt... (c) by me.
    31.07.2019
    15:05 Uhr