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    Spaß & Artisik im Hafen

    Nie war Burt Lancaster mit seinen fast 40 Jahren agiler und quirliger unterwegs wie hier als Kapitän Vallo, Anführer einer Piratenbande. Die Stunts von ihm und seinem Jugendfreund Nick Cravat sind zirkusreif. (Beide haben tatsächlich einige Zeit in der Arena gemeinsam gearbeitet.) Hier spielt Nick seinen stummen Diener Ojo und ihre Verständigung durch Zeichensprache ist ein nicht ganz unwichtiges Element der Komik. Das macht ohnehin fast die halbe Miete des Films von Robert Siodmak aus. Zwei weitere Komponenten kommen hinzu. Wenn die beinahe besiegten Piraten unter einem umgekippten Ruderboot durch den Hafen geistern und sich damit auch unter Wasser wie von einer Luftblase umhüllt fortbewegen können, sind die Gags vorhersehbar aber nett. Und last but not least kommen Wunderwaffen zum Einsatz, die ihrer Zeit weit voraus sind, wie z.B. Nitroglycerinbomben, ein U-Boot und ein Heißluftballon der Montgolfier Brüder. Da zwinkert uns ganz humorvoll der für seine Schreibe berühmt berüchtigte Drehbuchautor Roland Kibbee zu. Man darf das alles nicht so bierernst sehen. Es ist halt ein Heidenspaß. Wie sonst würde man akzeptieren, dass die hart gesottenen Piraten in Frauenkleidern bei einem Volksfest quasi als Männerballett auftreten?
    Und es fällt auch nicht weiter ins Gewicht, wenn die Liebesgeschichte zwischen Vallo und Consuelo (Eva Bartok) etwas unterkühlt und knapp ausfällt. Es ist halt zu viel los am Hafen! Die unterkühlte Ungarin kann hier wenig von ihrem Talent unter Beweis stellen. Vallo sieht sie, geht auf sie zu und küsst sie herzhaft. Ende, Aus, Amen. Aber sonst ist alles schon recht lustig – für 1952.
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    10.07.2019
    11:57 Uhr