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67.5% Bewertung
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    Erst süß dann giftig

    Das ist Polanskis konsequentester Schocker. Ein Lehrstück über die große, absolute Liebe, die in abgrundtiefen Hass umschlägt. Mimi und Oscar lieben sich bis zum Wahnsinn. Eine Obsession, die beiden kaum Luft zum Atmen lässt. Oscar (Peter Coyote) ein erfolgloser Schriftsteller löst die Verbindung allerdings, demütigt und beschimpft Mimi, ja sie prügeln sich sogar. Mimi (Emmanuelle Seigner in einer ihrer besten Rollen) erst verführerisch lasziv, dann hündisch winselnd, umklammert seine Knie. Das ist schlimm genug. Aber als aus der Kindfrau eine Rachegöttin wird, zeigt der Vergleich, dass Oscars Aktivitäten Peanuts waren, zu dem, was sie jetzt mit ihm anstellt.
    Zwischen diesen beiden laufen so fast alle Emotionsebenen ab, die man sich vorstellen kann: von Sado/Maso über prollige Domina Spielchen, Rasiermessereinsatz, Maske und Peitsche. Alles nur zu Steigerung der unersättlichen Lust – von beiden. Dann läuft sein Liebespegel gegen Null.
    Fast alles wird in der Retrospektive erzählt, denn Oscar sitzt schon bald im Rollstuhl. Mimi genießt seine Qualen. So kommt Spannung auf. Ein Ehepaar Fiona (Kristin Scott Thomas) und Nigel (Hugh Grant) bildet den Kontrast zum Liebespaar und gleichzeitig den Rahmen für deren diabolisches Spiel. Diese beiden sind herrlich ausgetrocknet und werden quasi erweckt.
    Sogar der Titel des Films wird erklärt, bevor Oscar eine finale Lösung findet. Er nutzt ein Geschenk von Mimi. Ein großartiger Film, ein echter Polanski eben. Drehbuch, Darsteller und Ambiente formt Polanski zu einer grandiosen Einheit. Und die Seigner spielt sie alle an die Wand.
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    02.10.2015
    09:43 Uhr
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    Himmel und Hölle

    Roman Polanskis Film beschreibt 2 Liebesschicksale und erzählt von der anfänglichen Leidenschaft und und einer folgenden grenzenlosen Zerstörungskraft der Liebe.

    Peter Coyote ist als recht erfolgsloser Autor eine Wucht. Emanuelle Seigner ist höchst attraktiv und bringt diese Tatsache überzeugend auf die Leinwand. Hugh Grant als Brit-Gentleman ohne Feuer ist einfach witzig, vor allem dann wie er denn Engländer-Franzosen-Witz zum Besten gibt - zum Brüllen. Kristin Scott Thomas schlägt zurück - eine starke Frau.
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    16.05.2005
    15:07 Uhr
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      Ähh ...

      ... also bei allem Respekt vor der Genialität Roman Polanskis, die er schon des öfteren bewiesen hat: hier tu ich mir wirklich schwer damit.

      Und ich weiß, dass viele Kritiker bei solchen Filmen dann eine Bewertung von 80 % vom Stapel lassen und über die Abgründigkeit und die Berg- und Talfahrten der menschlichen Psyche, verdichtet in den engen Kabinen des Schiffes, dargestellt von einem großartigen Schauspieler-Ensemble, schreiben.

      Ich machs diesmal ganz ehrlich, weil ganz persönlich: ich hab nach einer halben Stunde auf 8fachen Vorlauf geschaltet, weil ich wissen wollte, wies ausgeht. Als Porno zu wenig detailliert, als Thriller todlangweilig, als Komödie ein Reinfall, als Drama öde und beschwerlich. Einfach: unnötig. (Tut mir leid, Leander Caine).
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      09.07.2005
      13:46 Uhr