Ich gebe zu, für diesen Film bin ich voller Neugier ins Kino gegangen. In einer rumänischen Rezension habe ich gelesen, es sei ein Film mit schnellem Tempo und „Action à la Hollywood”, ein atypischer Film in der Kinolandschaft der „Neuen rumänischen Welle”.
Ich war aber enttäuscht: ich fand den Film nicht nur langsam, sondern auch langweilig und weit entfernt von dem zugeschriebenen Hollywood-Stil.
Die Liebesgeschichte zwischen der Hauptfigur Cristi und der femme fatale Gilda fand ich ohne Chemie und konventionell aber in einem sehr oberflächlichen Sinne, unbearbeitet und unraffiniert.
Was den Film auf jeden Fall auszeichnet ist die Wahl der SchauspielerInnen (Vlad Ivanov, Catrinel Marlon, Rodica Lazar, Agusti Villaronga) und ihre hervorragende Spielkunst: diese war ausdrucksstark, auch wenn nur durch Körpersprache und Gesichtszüge.
Dem Film werden auch viele Kino-Referenzen zugeschrieben, wie die ikonische Szene von den Brüdern Lumière mit der Einfahrt eines Zuges in einem Bahnhof, oder der Film „Gilda” von 1946 mit Rita Hayworthn, sowie John Fords Western „The Searchers”. Ich finde nicht, dass diese Referenzen den Film zu einem Stück Meta-Kino machen. Meine eigene Rezeption dieses Filmes passt leider nicht zu den, meiner Meinung nach, überinterpretierenden Artikeln zu „La Gomera”, die ich bis jetzt gelesen habe. Es ist aber interessant zu sehen, wie Porumboiu auf die Ästhetik und Atmosphere der „Neuen rumänischen Welle“ verzichtet und mit anderen Genres und Stile experimentiert.