5 Einträge
11 Bewertungen
90.5% Bewertung
  • Bewertung

    Fiktion und Wahrheit

    Almodovar hat mit seinem letzten Meisterwerk ein Spiel zwischen autobiografischer Wahrheit und filmischer Fiktion geschaffen.
    Nicht zu Unrecht bekam der von ihm entdeckte Antonio Banderas für die Rolle des alternden Regisseurs Salvador Mallo die Auszeichnung als bester Hauptdarsteller in Cannes.
    Auch eine weitere von Almodovar entdeckte Mimin wirkt in diesem wunderbaren Film mit:
    Penelope Cruz scheint immer wieder in den Rückblenden auf, die Kindheit und Jugendjahre des zurückgezogen lebenden Regisseurs zeigen:
    Als seine Mutter kämpft sie in den Sechzigern dafür, dass ihr Sohn trotz der ärmlichen Familienverhältnisse eine gute Ausbildung bekommt und wird von ihm bis zu ihrem Tod vergöttert.
    Die Zuseher erfahren auch von Salvadors erster Liebe Federico im Madrid der achtziger Jahre...
    Der Film hält einen von der ersten Sekunde an gefangen - unbedingt ansehen!
    06.09.2019
    16:43 Uhr
  • Bewertung

    Ruhig, nachdenklich, autobiografisch

    Eine starke autobiografische Schlagseite hatten Pedro Almodóvars Filme ja immer wieder. Bei seinem neuesten Film hat man aber den Eindruck, als würde er auf sich selbst, Stationen seines Lebens und einen möglichen Ausgang blicken. In der Hauptfigur des Salvador (grandios melancholisch gespielt von Antonio Banderas) lässt sich viel von dem erahnen, was dem Regisseur selbst im eigenen Leben widerfahren ist. Aus der Perspektive eines älter werdenden, reiferen und nachdenklicheren Mannes blickt er zurück und zugleich voraus. Melancholisch und sensibel beschreibt er seine Liebeserklärung an den Film und das Kino und spart dabei auch nicht mit Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen in Spanien - diesmal jedoch deutlich sanfter und ruhiger als zuletzt, aber zugleich nicht weniger eindrucksvoll.
    uncut_profilbild_558ce708a7.jpg
    11.08.2019
    20:37 Uhr
  • Bewertung

    No Job for old Men

    Almodovar ist ein reifer und weiser Film über sich selbst gelungen! Kindheit und Gegenwart sind schön, und dann doch traurig. Nicht der Ruhm, sondern das zunehmende Alter verlangen nach zahlreichen Medikamenten und Operationen. Antonio Banderas spielt umwerfend. By the way: Happy 59th Birthday Antonio!
    leandercaine_0fc45209c9.jpg
    10.08.2019
    23:23 Uhr
  • Bewertung

    Leid und Herrlichkeit

    Als Almodovarkennerin und -Sympathisantin kann man nur hingerissen sein!
    06.08.2019
    23:14 Uhr
  • Bewertung

    Almodóvars wohl persönlichster Film

    Exklusiv für Uncut
    „Leid und Herrlichkeit“ fasst das Leben von Salvador Mallo wohl äußerst präzise zusammen: die Ereignisse rund um die Hauptfigur in Pedro Almodóvars neuestem Film, der seine Premiere bei den 72. Internationalen Filmfestspielen von Cannes feierte, sind geprägt von so einigen Höhen und Tiefen. Almodóvar, die Regie-Ikone aus Spanien, reflektiert darin allerdings nicht nur über das Filmgeschäft, sondern bietet auch allerhand private Einblicke in seine eigene Vergangenheit.

    Der alternde Filmregisseur Salvador Mallo (Antonio Banderas) zählt zu den bekanntesten Filmemachern Spaniens, durchlebt allerdings zurzeit eine künstlerische Schaffenskrise. Aber auch seine körperlichen Probleme werden ihm immer mehr zum Verhängnis. Nachdem er erfährt, dass sein Film „Sabor“ wiederaufgeführt werden soll, besucht er seinen ehemaligen Hauptdarsteller Alberto (Asier Etxeandia), mit dem es vor vielen Jahren zu einem Zerwürfnis kam. In Folge dessen sieht er sich mit weiteren Geistern der Vergangenheit konfrontiert: so erinnert er sich an seine Kindheit in Paterna in den 1960er Jahren und an seine Mutter Jacinta (Penélope Cruz), die sich für ihren Sohn ein besseres Leben erhoffte. Und er erinnert sich an seine Zeit in Madrid in den 1980er Jahren, in denen er Federico (Leonardo Sbaraglia) kennenlernte, in den er sich verliebte…

    Wenn man die Filme von Pedro Almodóvar betrachtet, fällt vor allem eines auf: sie sind bunt, schrill und beinhalten ganz viel schwarzen Humor. Nach kleinen Meisterwerken wie „Alles über meine Mutter“, „Volver“ oder „Julieta“, in denen er allesamt starke Frauenfiguren ins Zentrum rückte, zeigte er 2011 mit „Die Haut, in der ich wohne“ erstmals eine etwas andere Seite, als er die Handlung rund um einen von Antonio Banderas dargestellten morbiden Chirurgen anordnete. Das bewährte Gespann Almodóvar/Banderas ist nun zurück und die Auseinandersetzung mit der Filmthematik macht das Vorhaben dieses Mal noch persönlicher.

    Besonders macht den Film nämlich der selbstreflexive Zugang seitens Almodóvar, der in seinen Filmen zwar immer wieder autobiografische Elemente miteinband, dies nun jedoch auf die Spitze trieb. Er hat mit „Leid und Herrlichkeit“ nicht nur einen Film über einen Filmemacher gemacht, sondern dies auch nochmal innerhalb des Films reflektiert. Kein Zufall also, dass im Hintergrund einmal ein Filmplakat zu Federico Fellinis „8½“ zu sehen ist, der dahingehend ähnliche innerfilmische Strukturen aufweist.

    Gleichzeitig liefert er aber auch einen vielschichtigen Film, der Themen wie Trennungen, Abhängigkeit und Exzesse behandelt, aber vor allem auch: die Liebe. Sei es die Liebe zwischen einem Liebespaar oder jene zwischen Mutter und Sohn. Doch, wie einmal bemerkt wird, die „Liebe reicht nicht aus, um den, den man liebt, zu retten“. Und so wechseln sich eben „Leid und Herrlichkeit“ miteinander ab. Auf verschiedenen Zeitebenen werden wir Zeuge vom Leben Salvadors, Pedro Almodóvars Alter-Ego, und von dessen zeitgeistigen Eigenheiten. Um dann zum Schluss zu kommen, dass es sich hier um ein klug inszeniertes, semiautobiographisches Portrait eines Filmemachers handelt, dessen Liebe zum Kino so groß zu sein scheint wie die Liebe zu seiner Mutter.
    blob-0-1000-0-1000-crop_b119e26de3.jpg
    22.07.2019
    23:12 Uhr