Indien mag sich nach außen hin noch so weltoffen geben (offizielle Abschaffung des Kastensystems, der Kinderehe, der Mitgiftheirat, des Ausschlusses der Witwen von der Gemeinschaft, etc.) - und in den Städten ist dies auch durchaus denkbar... jedoch tief verwurzelte Tradition und Kultur bricht nicht so leicht auf in diesem riesigen Staat und seiner Bewohner.
Ratna versucht auszubrechen, stellt die Frage: Kann ich nicht werden, was ich will?
Tillotama Shome hat schon in "Monsoon Wedding" gezeigt, dass sie in der Tradition verwurzelte, jedoch in die freie Zukunft blickende indische Frauen glaubhaft. darstellen kann.
Dass dieser indische Film nicht in Richtung "Bollywood" driftete, ist vor allem des Drehbuchs, der Regie... und der lebendigen Kameraführung zu verdanken, die Gegenden von Mumbai filmte, die nicht so schillernd sind - Dadar (Slum), verschmutzte Straßen, verwinkelte Märkte, etc.
Happyend im eigentlichen Sinne gab es zwar keines, jedoch das Aussprechen des Namens "Ashwin" (am Ende) regt die Fantasie von romantischen Menschen an, wie die Geschichte wohl weitergehen könnte ...
