4 Einträge
14 Bewertungen
80% Bewertung
  • Bewertung

    Totenstille ...

    ... war es im Kinosaal während des Films ...
    Filme über wahre (oder ungefähr wahre) Begebenheiten der jüngeren Geschichte, deren Auswirkungen bis heute andauern, sind immer sehr spannend.
    Drehbuch, Regie und die Darstellung der real existierenden Personen waren so perfekt, dass man meinen könnte, dabei gewesen zu sein.

    Jeden Politiker (Cheney, Bush, Powell, Rumsfeld, Rice, etc) erkennt man und erinnert sich unweigerlich an die Ereignisse der 90er und frühen 2000er, und die Überpräsenz der Gesichter in den verschiedensten Medien.

    Warum Christian Bale hier nicht den Oscar bekommen hat, ist für mich unverständlich ...
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    19.03.2019
    09:23 Uhr
  • Bewertung

    The Real Nr. 1

    Toller Film über die Mechanismen der Macht! Wenn die Bedingungen passen (oder passend gemacht werden) kann auch der VICE absolute Macht ausüben. Und er tut es auch! Reue? Alles für das Volk, da vom Volk gewählt. Es ist einfach unglaublich, wie aktuell der Streifen ist - Polit-Realismus auf höchstem Niveau, das dem anspruchsvollen Zuschauer die Augen öffnet.
    Es ist anzunehmen, dass er bei der bevorstehenden Oscar-Verleihung nur bei der Maske gewinnt. Verdient hätte dieses Meisterwerk mehr, viel mehr.
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    23.02.2019
    15:44 Uhr
  • Bewertung

    Interessante Rückblende in die US-Geschichte

    Abgesehen davon, dass uns Adam McKay auch diesmal wieder ein Stück in die US-Geschichte mitnimmt und dabei schonungslos aufdeckt, welche korrupten Machenschaften und schräge Persönlichkeiten hinter den Gesichtern aus dem Fernsehen stehen, hat mich das MakeUp des Filmes mit Abstand am meisten beeindruckt. Nicht nur Christian Bale wird zu Dick Cheney, sondern auch Sam Rockwell sieht wirklich aus wie George W. Bush etc. Es ist erstaunlich, wie es gelungen ist, die Gesichter aller bekannten PolitikerInnen so nachzunahmen, dass man sofort weiß, mit wem man es zu tun hat. Adam McKays Erzählstil mit einem mehr oder weniger unbeteiligten Erzähler und den vielen Rückblenden und mehrfach eingeschobenen Assotiationsbildern (erinnert mich ein wenig an Sergej Eisensteins Schnittstil) ist zweifellos gewöhnungsbedürftig. Aber zugleich trifft er den Nagel auf den Kopf. Seine Filme (und auch dieser) sind nicht einfach anzusehen, bleiben aber bis zum Ende interessant und spannend.
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    21.02.2019
    23:13 Uhr
  • Bewertung

    Interessanter aber inhaltlich anstrengender Lehrfilm

    Exklusiv für Uncut von der Berlinale 2019
    In Adam McKays neuem Biopic „Vice” kombiniert der US-Regisseur schon wie bei „The Big Short“ Biographie, Doku, Satire, Surreales und Komödie um eine tragische Entwicklung der USA nachzuzeichnen über die man eigentlich nur mehr kopfschüttelnd lachen kann. Vice erzählt weniger die Geschichte einer Gesamtsituation wie den Börsencrash, sondern arbeitet die Rolle des Ex-Vizepräsidenten Dick Cheney (Christian Bale) in dem politischen und gesellschaftlichen Umschwung der USA seit der 70er Jahre auf. Das Ergebnis ist ein etwas verwinkelter, oft unpräziser Film, der besser als vollwertige Doku funktioniert hätte.

    Ausgehend von seinen jungen Jahren in Wyoming, Casper als Taugenichts und Taglöhner mit Alkoholproblem bis zum zweitmächtigsten Mann der Welt und eigentlichen Schattenregent unter George W. Bush (Sam Rockwell). McKay zeichnet mit viel Detail und Seiteninfos die lange Karriere Cheneys nach. Die Jahre unter Donald Rumsfeld (Steve Carell), den er später als Secretary of Defense in die Regierung holte. Seine stetigen Investigationen in die „Unitary executive theory“, eine Theorie die besagt, dass der Präsident unkontrollierte Macht ausüben kann. Seine Abwendung von grüner Energie. Und natürlich jene Zeit nach 9/11, die der Implementierung des Irakkriegs dienten und der ungewollt unterstütze Aufstieg von ISIS.

    All das und mehr hat McKay in seinen Film hineingepackt und vergibt hierbei die Chance eine wirklich packende Inszenierung daraus zu machen. Der Mix an Genres schafft es nicht ein stimmiges Bild zu ergeben. Die surrealen Sequenzen, in denen die Cheneys Shakespeare-Bösewichte rezitieren, um ihre dunklen Pläne vorausahnen zu lassen oder Alfred Molina als Kellner die Verletzung der Menschenrechte aus einem Menü vorliest sind witzig, wirken in dem Fetzenbild an Situationen und Botschaften seltsam verloren.

    Es ist bei dem Film auch nicht ganz klar, ob McKay sich hier lustig macht oder heulend-schreiend eine Anklage erhebt. Der Film entfernt sich immer wieder von Cheney nur um zwangsweise zurück zu oszillieren. Eine mehrteilige Serie wäre hier eindeutiger besser gewesen sich auf eine ganze Ära an konservativer Radikalisierung zu widmen. Nicht nur auf eine einzige Person.
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    13.02.2019
    23:57 Uhr